Auftakt nach Maß

Im Kampf der weltbesten Junioren- und A-Jugend-Rennrodler setzten sich die deutschen Athleten am ersten Tag der 34. Europameisterschaften in Oberhof in allen Disziplinen und Altersklassen durch. Bei den Junioren-Doppelsitzern sicherten sich Julius Löffler/Florian Küchler (SSV Altenberg/RT Suhl/im Bild) mit zwei Tausendstelsekunden Vorsprung den EM-Titel vor Florian Löffler/Manuel Stiebing (RRV Sonneberg/Schalkau/RC Ilmenau). „Wir müssen uns vor allem bei unseren Trainern Karsten Albert und Jan Eichhorn bedanken. Ohne sie würden wir heute nicht hier stehen“, sagte ein überglücklicher Florian Küchler. Mit ihrem Dreifach-Erfolg knüpften die sächsischen Mädchen der A-Jugend mit Jessica Tiebel (Altenberg), Julia Taubitz (Oberwiesenthal) und Nadine Kadner (Altenberg) nahtlos an ihren Weltcuperfolg  von Königssee an. Bei den A-Jungen landete  Maximilian Jung  (RT Suhl) auf dem undankbaren vierten Platz. Den Sieg sicherte sich der Oberwiesenthaler Anton Schreiber. Die EM wird am Samstag fortgesetzt. (scw)

(Freies Wort vom 2.2.2013)

Junge Skijäger auf der Jagd nach den Titeln

Scheibe-Alsbach – Bei der 23. Landesmeiserschaft der Schüler im Biathlon sorgten die im WSV Oberhof 05 vereinten Talente aus der Region für eine sensationelle Bilanz und holten gleich fünf Titel im Einzel. Da staunte selbst der mit allen Wassern gewaschene Trainer und Ex-Eliteathlet Herbert Wiegand – vor allem über den Auftritt von Julian Hollandt. „ Was er abgeliefert hat, war unglaublich. Es hat ein ganz tückischer Wind mit ständigem Wechsel von Flaute zu Böen geweht – aber der Bursche hat geschossen, das ist ja der blanke Wahnsinn“ , staunte Wiegand, der gemeinsam mit Gerd Haucke vom Oberhofer Gymnasiums Trainer des regionalen Nachwuchses ist. Julian Hollandt aus Suhl und sein Oberhofer Vereinsgefährte Luca Dröge (AK 12) bleiben als Einzige der Elf-bis 15-Jährigen  fehlerfrei. Für die Konkurrenten gab es derweil auf Grund der anspruchsvollen Bedingungen ein reichhaltiges Zeitstrafen-Festival. Julian Hollandt trotzte hingegen der Windsbraut und ließ alle 20 Luftgewehrscheiben nach den je zwei Liegend- und Stehendanschläge auf der 7,5-Kiolometer-Distanz klappen. Dies führte zum klaren Titelgewinn mit 52,2 Minuten Vorsprung. Dabei dürfet dem Talent eine „ Schutzsperre“ seitens des Trainers gut getan haben. Gerd Haucke hatte den ehrgeizigen Gymnasiasten kürzlich eine Woche aus dem Wettkampf- und fast auch aus dem Trainingsalltag herausgenommen. Dies zahlte sich aus.                                                                                                                                             Auch die weitern goldenen Oberhofer Meisterschaftsplaketten wurden souverän gewonnen. Luca Dröge und Selina Frohberger (beide  AK 12) gelang das ebenso wie Saison-Serien- Siegerin Anna-Maria Richter (AK 13) und der Zella-Mehliser Victoria Sebastian in der Altersklasse 15.

Freies Wort 02.02.2013

Zwillinge mit vielen Gemeinsamkeiten

Auch beim zweiten Ranglistenlauf der Winterserie hat der Erfolgsreigen des Loipen-Nachwuchses aus der Region angehalten.

Von Werner Bache

Oberhof – Die Spezialspringer und Kombinierer blicken in diesen Tagen neidisch zur Läufersparte. Wegen der Regenmassen und den daraus resultierenden weichen Aufsprunghängen kann aus Sicherheitsgründen so gut wie nicht trainiert werden. Dies führt in Thüringen und weit darüber hinaus zu zahlreichen Wettkampfabsagen. Die Loipenflitzer sind mit den Witterungsbedingungen zwar auch alles andere als glücklich, doch in den vergangenen Wochen konnten auf den gut präparierten Strecken die Termine immer eingehalten werden. Auch die Verantwortlichen des SC Motor Zella-Mehlis zeigten dem Tauwetter die kalte Schulter und brachten das zweite Ranglistenrennen der Skilangläufer für die Thüringen-Auswahl im Areal des Skistadions am Grenzadler oberhalb der Oberhofer Bundeswehrkaserne perfekt über die Bühne. Mit nahezu 120 Startern von zehn bis 15 Jahren aus 17 Vereinen gab es einmal mehr eine gute Resonanz. Auf den Kursen in klassischer Technik kurvten die Ski-Talente aus der Region in zwölf Entscheidungen zu sechs Siegen sowie achtmal zu Silber und viermal zu Bronze. Dabei erwies sich die Vertretung vom SWV Goldlauter-Heidersbach erneut als die mit Abstand erfolgreichste Delegation. An der Spitze der zwölf Medaillengewinner für die „Wopper“ standen Fabienne und Felix Schlegelmilch (beide Altersklasse 10) sowie Seriensiegerin Mara Niedling (Altersklasse 15) und die besonders positiv überraschende Rebecca Färber in der Altersklasse 14. Weiter im Aufwind befindet sich auch der Nachwuchs vom WSV Oberhof 05. Das aus Biathleten und Spezial-Langläufern gebildete Aufgebot kam zu vier Podiumsrängen, wobei Paul Schwär in der Altersklasse 11 und Luca Dröge (Altersklasse 12) sogar ganz oben standen.

Bleibe noch eine fast historisch zu nennende und in der 108-jährigen Chronik des Verbands organisierten Wintersports in Thüringen wohl einmalige Begebenheit, über die während der Weihnachtsfeier der Familie Schlegelmilch auf dem Suhler Lautenberg garantiert auch der Weihnachtsmann gestaunt haben wird. Die Zwillinge Fabienne und Felix dominieren die Altersklasse zehn. Sechs Wettkämpfe bestritten sie bisher in der neuen Saison –und stets ging das Schlegelmilch-Duo als Doppelsieger vom Podest. Beim zweiten Ranglisten-Wettbewerb in Oberhof gab es noch weitere Gemeinsamkeiten. Felix, der drei Minuten ältere Zwilling, und Fabienne hatten nach ihren Läufen über die1000-Meter-Distanz jeweils 2,5 Sekunden Vorsprung auf ihre ärgsten Verfolger und waren mit 3:06,3 bzw. 3:05,6 Minuten nahezu gleich schnell. An  diesem Samstag wartet auf die Geschwister und viele andere Loipen-Talente ein besonderes Highlight, denn sie sind beim „Kids-Race“ im Rahmen der Tour de Ski in der Oberhofer Arena am Start. (Freies Wort vom 29.12.2012)

Der Nachwuchs kurvt in den Weltcup-Spuren

Bei der zweiten Auflage des Kids Race im Rahmen der Tour de Ski sind die Langlauf-Talente kurz vor dem Jahresausklang in Oberhof in den Fußstapfender Stars ihrer Sportart gewandelt.

Oberhof –„Unsere Familie ist in Zittau zu Hause. Mein vier Jahre älterer Bruder Philipp läuft auch für Oberhof. Durch den Skisport haben wir hier eine zweite Heimat gefunden. Natürlich sind wir alle Mitglieder im WSV Oberhof 05, und auch diesmal hat sich die Reise hierher wieder gelohnt“, strahlte Paul Schwär in der Oberhofer Weltcup-Arena mit dem Scheinwerferlicht um die Wette. Das Loipentalent aus der Altersklasse 11 genoss sichtlich die – wie es in  Fachkreisen mittlerweile heißt – längste Zielgerade der großen weiten Loipen-Welt, denn vor beachtlicher Kulisse ging Paul Schwär in der Weltcup-Arena beim sogenannten Kids Race an den Start und durfte sich im Ziel als Sieger feiern lassen. Zum Programm der 5. Oberhofer Auflage der Tour de Ski, die zugleich in die Weltcup-Wertung einging, gehörte nach der Premiere vor zwölf Monaten erneut der deutschlandoffene Nachwuchswettbewerb – und mit mehr als 300 Startern aus vier nationalen Landesverbänden freuten sich die Organisatoren vom Weltskiverband FIS und vom Thüringer Skiverband über einen neuen Teilnehmerrekord.

Zwölf Podiumsplätze

In den zwölf Entscheidungen der Zehn-bis 15-Jährigen über die Freistildistanzen von 1000 bzw. 2000 Metern unmittelbar im Anschluss an die Elite-Rennen mischten wie erwartet auch die jungen Athleten aus den regionalen Vereinen (SWV Goldlauter-Heidersbach, SC Motor ZellaMehlis, TSV 1883 Benshausen, WSV Oberhof 05) weit vorn mit. Fünf Siege, dreimal Silber und viermal Bronze sprangen beim sportlichen Heimspiel heraus. Interessant war diesmal, dass wegen der Winterwetterkapriolen und der deshalb fehlenden Wettkampfmöglichkeiten auch Biathleten, Spezialspringer und Kombinierer beim Kids Race starteten. Von diesem Disziplinen-Mix profitierten besonders die Oberhofer Talente, denn mit vier Titeln, einem zweiten Rang und zwei dritten Plätzen avancierte der Sportclub aus der Rennsteigstadt zum erfolgreichsten der 33 angetretenenVereine. Auf das höchste Podesttreppchen kurvten neben Paul Schwär auch noch Luca Dröge, Selina Frohberger (beide Altersklasse 12) und Lisa Lohmann aus der Altersklasse 13. Den fünften Sieg für die Südthüringer Talente holte die Benshäuserin Lena Ring vom SC Motor Zella-Mehlis in der Altersklasse 11.

Sehnsucht nach Schnee

Ein großes Lob heimsten die emsigen Kampfrichter vom SWV Goldlauter-Heidersbach ein, die gemeinsam mit den Organisatoren aus der Region um Steinbach-Hallenberg das Mammutprogramm perfekt inszenierten und in 90 Minuten reibungslos über die Bühne brachten. Mit dem Wechsel in das neue Jahr beginnt nun für den Skinachwuchs die ganz heiße Haupt-Wettkampfphase. Dabei ist allen Sportlern ein Wunsch gemein – das Frau Holle bitte bald die Arbeitsverweigerung einstellen und ihre Betten in den kommenden Monaten noch einmal kräftig schütteln möge! Bac (Freies Wort vom 02.01.2013)

In den Loipen der Skilanglauf-Stars zogen während der Tour de Ski in Oberhof die Talente aus vier deutschen Landesverbänden ihre Spuren. Foto: Bache

 

Qualität aus dem Freistaat

Rennrodlerin Laura König vom Rodelteam Suhl hat ihre Siegesserie auch beim Internationalen Rennsteigpokal in Oberhoffortgesetzt. Die Länderwertung ist von Sachsen und Thüringen dominiert worden.

Oberhof –Während sich beim diesjährigen Internationalen Rennsteigpokal der Rennrodler in der Altersklasse Jugend B, der vom SV Ilmtal Manebach auf der Bob-und Rennschlittenbahn in Oberhof ausgerichtet wurde, bei den Jungen mit Benjamin Gabber im Einsitzer und mit Benjamin Gabber/Dominik Dietrich Doppel die sächsischen Talente SSV Altenberg durchsetzten, dominierten bei den Mädchen mit Laura König vom Rodelteam Suhl sowie Teamwettbewerb mit Laura König, Antonia Wiesemann (Schmalkalden), Max Langenhan (Friedrichroda)und Paul Gubitz (TSV ZellaMehlis) die Aktiven des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes. Auch wenn Gabber als stärkster sächsischer Pilot bei der männlichen Jugend von vornherein die Favoritenrolle inne hatten, wollte Gubitz seinem Altenberger Rivalen das Siegen nicht allzu leicht machen. Bereits im Training deutete der Rennrodler aus dem benachbarten Freistaat allerdings seine herausragende Qualität an und stellte diese in der Doppelsitzer-Entscheidung erstmals unter Beweis. Hier hatte das Zella-Mehliser Gespann Hannes Orlamünder/Paul Gubitz den Altenbergern nicht viel entgegenzusetzen und landete auf dem sechsten Platz. Da die Thüringer jedoch seit gut einem Jahr Doppel fahren, waren auch keine Wunder zu erwarten. Trotzdem fühlte sich Gubitz von dem relativ großen Rückstand angestachelt und konzentrierte sich voll auf den Einsitzer-Wettbewerb. Hier kam er auf seiner Heimbahn gut zurecht, fuhr in beiden Läufen die zweitbesten Zeiten und ließ sich den Silberrang hinter Gabber nicht streitig machen. Hervorzuheben ist darüber hinaus sein großer Anteil am Thüringer Gesamterfolg im Mannschaftswettbewerb. Nun freut sich Gubitz schon auf den Deutschen B-Jugendcup in Altenberg und die Deutsche Meisterschaft in Königssee, denn bei diesen Wettbewerben ist er um Revanche bemüht. Aber auch einige andere Talente aus Zella-Mehlis bzw. Suhl sind nicht chancenlos, wie es beim Rennsteigpokal zu erkennen war, bei dem von den besten deutschen Talenten lediglich die bayerischen Asse fehlten. Mit Max Langenhan als Viertem, Thomas Jaensch(5.) vom RRC Zella-Mehlis und Hannes Orlamünder (7.) fuhren drei weitere regionale Talente unter die besten Zehn und verdeutlichten auf diese Weise erneut die hohe Leistungsdichte, die im Lager des Thüringer Verbandes herrscht. Nachdem Laura König mit ihrer guten Leistung entscheidend zum Gewinn des Teamwettbewerbs beigetragen hatte, musste sie sich im Rennen der weiblichen B-Jugend bei äußerst widrigen Bahnverhältnissen mit den in Bestform antretenden Altenberger Zwillingsschwestern Johanna und Josephine Meitzner auseinander setzen. Es kam dann auch zum erwartet spannenden Duell, das König mit einer Hundertstelsekunde vor Johanna Meitzner für sich entscheiden konnte. „Um im Hinblick auf die nächsten Saisonhöhepunkte mein Selbstbewusstsein wieder zu stärken, wollte ich beim Internationalen Rennsteigpokal unbedingt gewinnen, nachdem meine Form im Anschluss an die Thüringer Meisterschaft irgendwie abgesackt war“, berichtete König. Dieses Vorhaben gelang, auch wenn zwei sehr gute Läufe erforderlich waren, um in der Endabrechnung an der Spitze zu stehen. Eine besondere Motivation für die kommenden Aufgaben war sicherlich auch der Gewinn des Titels in der Teamwertung. „Wir wollten die Trophäe mit aller Macht am Rennsteig behalten“, betonte König. Als nächster Höhepunkt steht nun auch für die Mädchen der Deutsche B-Jugendpokal in Altenberg auf dem Programm. „Obwohl mir die dortige Bahn nicht unbedingt liegt, werde ich mein Bestes geben, um die Meitzners zu schlagen“, blickte Königvoraus. Wenn dies auf deren Heimbahn gelingen sollte, dürfte die kleine Leistungsdelle der vergangenen Wochen endgültig abgehakt sein. Abe

 

Hochspannung: Nicht nur für Laura König vom Rodelteam Suhl ist die Phase vor dem Start wichtig, um sich vollauf das Rennen zu konzentrieren. Foto: abe