Erste WM-Medaillen für Thüringen


Obertilliach – Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften der Junioren und Jugend haben die Thüringer Athleten gestern maßgeblich zum Gewinn der Silbermedaille in der 3x7,5-km-Staffel der Jugend beigetragen. Startläufer Maximilian Janke vom WSV Oberhof und Philipp Horn aus Frankenhain mussten nur zwei bzw. drei Mal nachladen und schickten Schlussläufer Niklas Homberg (Berchtesgaden) in aussichtsreicher Position auf die Strecke. Der blieb zwar auch ohne Strafrunde, musste im Ziel aber dem fehlerfrei schießenden Norweger Vemund Gurigard um 8,3 Sekunden den Vortritt lassen. Die deutsche Mädchen-Staffel kam mit Marie Heinrich (Frankenhain) auf Platz sieben. Rd

(Freies Wort vom 01.02.2013)

Kurzfristig eingesprungen

Auch in den Winterferien haben die Skisport-Talente aus der Region keine Pause eingelegt. Sie sind unter anderem bei den Schülercups in Oberhof und Steinheid an den Start gegangen.

Oberhof/Steinheid - Das Aufatmen war am vergangenen Sonntag in der Oberhofer Weltcup-Arena beim Cup-Finale des deutschen Nachwuchses der Kombinierer und Spezialspringer in den Altersklassen 14 und 15 nicht zu überhören. Sepp Buchner aus Reit im Winkel, der als DSV-Trainer für die Nordische Kombination verantwortlich zeichnet, erläuterte dazu: ,,Der  eigentlich für Klingenthal geplante Deutsche Schülercup konnte nicht stattfinden. Umso höher ist es anzuerkennen, dass der Thüringer Skiverband kurzfristig eingesprungen ist, obwohl am gleichen Wochenende im Freistaat bereits ein volles Sportprogramm auf dem Plan stand.“ Dazu sei angemerkt, dass u.a. auch Kampfrichter vom SWV Goldlauter-Heidersbach, SC Motor Zella-Mehlis und WSV Oberhof 05 inklusive der Bergwacht der Rennsteigstadt den hochrangigsten Wettkampf für diese Altersklassen quasi über Nacht inszenierten - und dies in gewohnt perfekter Manier, so dass die Teilnehmer beste Bedingungen vorfanden. Wie schlugen sich die Piloten und Kombinierer der drei regionalen Vereine im Duell mit den nahezu 100 Jahrgangsbesten aus ganz Deutschland? Für die Thüringer Starter gab es in acht Entscheidungen bei den Jungen durch ein 14 Jahre altes Duo vom WSV Schmiedefeld dreifaches Edelmetall. Dafür sorgten Justin Lisso (AK 14) mit Silber und Bronze auf der HS-70-m-Schanze am Wadeberg und Nils Albrecht in der Gundersen-Kombination über sechs Kilometer. An den insgesamt 19 Top-Ten-Platzierungen der Südthüringer Fraktion hatten die Talente aus Suhl-Goldlauter, Oberhof und Zella-Mehlis mit neun auch diesmal den Löwenanteil. Ob Lorenz Schlütter vom SC Motor Zella-Mehlis mit der Zahl vier zumindest vorübergehend auf Kriegsfuß steht, verriet der Kombinierer der Altersklassen 14 nicht. „Eine Medaille hätte ich gerne gehabt. Aber sonst bin ich zufrieden mit den Ergebnissen“, war von ihm zu vernehmen. Nach drei vierten Rängen und einem sechsten Platz bei Spezialsprungläufen auf dem HS-70-Bakken bzw. im Kombinierer-Wettbewerb über drei und sechs Kilometer war er nachvollziehbarerweise etwas enttäuscht. Für weitere starke Auftritte sorgten Kombinierer Willi Hengelhaupt (AK 15, Zella-Mehlis) als Fünfter über die sechs Kilometer sowie Patrick Rohr (AK 14, Goldlauter-Heidersbach) als Achtplatzierter der Spezialspringer.

Spektakulärer Wettbewerb

Ein anhaltendes Schülercup-Hoch herrschte auch in den Südthüringer Skizentren Steinheid und Steinach für die 13- bis 15- jährigen Skilangläufer. Hier schlugen sich die jungen Loipenflitzer der drei hiesigen Vereine im Feld der nahezu 350 Starter aus neun Landesverbänden beim spektakulären Alpin-Technik-Kurs über 600 Meter mit 55 Metern Höhendifferenz auf Laufbrettern - u.a. mit Slalom, Sprüngen und Wellenpassagen – auf der Steinacher Silbersattel-Piste und bei den Rennen in klassischer Technik in Steinheid  ziemlich achtbar. Für die Landesauswahl gab es einen kompletten Medaillensatz. Mit Silber war Lisa Lohmann (AK 13/Oberhof) daran beteiligt. Die Sechstklässlerin am Oberhofer Sportgymnasium jubelte nach den 2,5 Kilometern auf dem bergigen Kurs mit 61 Konkurrentinnen: ,,Hier sind die Stärksten aus ganz Deutschland dabei. Die Silbermedaille sehe ich daher als mein bisher wertvollstes Ergebnis an.“

Wie schon im gesamten Saisonverlauf kurvte Mara Niedling vom SWV Goldlauter-Heidersbach in der Altersklasse 15 wieder zu jeder Menge Medaillen und Spitzenrängen – und dies auch außerhalb von Thüringen. Als Vierte im Alpinrennen und Achte über fünf Kilometer bestätigte das aus der Skilanglauf-Schule von Trainer Thomas Straube stammende Talent einmal mehr ihr Können. Zwei sechste Ränge steuerte ihr Vereinsgefährte Konstantin Müller (AK 14) zur guten Gesamtbilanz bei. Für die besten 14- und 15-jährigen winkt nun in Kürze mit der Landesauswahl Thüringens das Schülercup-Finale vom 15. bis zum 17. März in Ruhpolding.

(Freies Wort vom 22.02.2013)

Der Sieg ist zum Greifen nahe

Rennrodler  Florian Berkes vom Rodelteam Suhl ist in Österreich Vierter geworden und hat wertvolle Punkte für den Gewinn des Gesamtweltcups der Junioren gesammelt.

Igls-Nach vier Siegen in Lillehammer/Norwegen, Königssee, Calgary/Kanada und Oberhof hat die 19 Jahre junge Rennrodlerin Nathalie Burkhardt vom BRC 05 Friedrichroda beim fünften Junioren-Weltcup dieses Winters ihre erste Niederlage kassiert. Nachdem sie in den vorherigen vier Wettbewerben jeweils mehr oder weniger souverän gewonnen hatte, war die Italienerin Sandra Robatscher auf dem Eiskanal im österreichischen  Innsbruck-Igls nach zwei Läufen die Winzigkeit von 0,095 Sekunden flotter unterwegs. Im ersten Lauf leistete sich die Junioren-Europameisterin im oberen Bahndrittel kleiner Fahrfehler, die sie im zweiten Durchgang trotz der schnellsten Zeit nicht mehr kompensieren konnte. Der Weltcup-Gesamtsieg durfte ihr beim Finale in der kommenden Woche im sauerländischen Winterberg aber nicht mehr streitig zu machen sein. Probleme mit der Olympia-Bahn von 1964 und 1976 hatte auch die frisch gebackenen Junioren-Vizeeuropameisterin Maria Naß vom Rodelteam Suhl, die im deutlichen Rückstand auf dem 13. Platz landete. Im unteren Teil der Bahn verlor die 17- Jährige in beiden Läufen an Fahrt, so dass sie nicht in den Kampf um die Spitzenplätze  eingreifen konnte.

Mit 63 Punkten Vorsprung

Bei den männlichen Junioren liegt Florian Beckers vom Rodelteam Suhl in der Weltcup-Gesamtwertung souverän an der Spitze- und seine Führung geriet auch in Innsbruck-Igls trotz des vierten Platz nicht in Gefahr, auch wenn der Italiener Kevin Fischnaller seinen zweiten Weltcupsieg einfuhr und dessen Landsmann Emanuel Rieder, der vor kurzem Junioren-Vizeweltmeister wurde, Platz zwei erkämpfte. Florian Berkes sammelte immerhin noch 60 Zähler ein, so dass er sein Punktekonto auf 405 erhöhen konnte. Kevin Fischnaller arbeitete  sich auf 342 Zähler heran, sollte aber durch den Südthüringer im abschließenden Weltcuprennen in Winterberg auf Distanz gehalten werden können. Wie schon beim Junioren Weltcup Anfang dieses Monats in Oberhof wurde Chris Eißler vom ESV Lok Zwickau als Dritter drei bester Deutscher. Toni Gräfe (RC Ilmenau) rief sein Leistungsvermögen ab und erkämpfte einen achtbaren fünften Platz, während mit Georg Reumschüssel vom Rodelteam Suhl der Bronzemedaillengewinner der Junioren-EM in der Alpenrepublik mit Position acht vorlieb nehmen musste. Beim Teamwettbewerb in Innsbruck –Igls kam kein Rodler von Thüringer Schlitten- und Bobsportverband zum Einsatz. Letztlich belegte Deutschland den zweiten Rang. Im Angebot standen diesmal die Junioren-Vizeweltmeisterin Carolin von Schleinitz  sowie Chris Eißler und das aus Bayern stammende Doppelsitzer-Gespann  Tim Brendel/Florian Funk. Bei den Doppelsitzern setze sich in Innsbruck-Igls erstmals in dieser Saison kein Duo vom BSD durch. Den Sieg  holten die Italiener Florian Gruber/Simon Kainzwaldner, gefolgt von Brendel/Funk (RC Berchtesgaden/Bad Feilnbach) und den Junioren-Europameister Florian Küchler (SSV Altenberg/RT Suhl). Die aktuellen Vize-Europameister Florian Löffler/Manuel Stiebing  (RRV Sonneberg/RC Ilmenau) mussten mit dem sechsten Platz zufrieden sein. Beim A-Jugend-Weltcup fuhr Maximillan Jung (Rodelteam Suhl) erneut auf Rang vier.

(Freies Wort vom 13.2.2013)

Thüringer Goldgräber im Bayernwald

Zwiesel - Die gute Laune im Hohenzollern-Skistadion am Arbersee unter Thüringen- Vertretung beim Einsacken der Wettkampfutensilien am vergangenen Sonntag war nur allzu verständlich. „Mit diesem Abschneiden können wir sehr gut leben, was nicht immer in den Vorjahren der Fall war. Wir waren außer bei den U20 - Damen in allen Altersklassen nicht nur vertreten, sondern holten auch Podestränge. Klar, dass sich rundum gefreut wird. Aber zur Euphorie besteht kein Anlass. Baustellen gibt es immer“, lautet das Fazit von Udo Recknagel (Rotterode).

Ein Athlet bekam zudem vom Chef des Zwieseler Organisationskomitees Karl Heinz Eppinger ein besonders dickes Lob nicht nur wegen seines Skiathlon-Titels vor seinem Trainingsgefährten Thomas Bing (Röhner WSV Dembach). Nach den 10 km klassisch plus 10 km Freistil: „Tim Tscharnke,  immerhin Olympia – Zweiter im Team 2010, hat ganz wesentlich zur Aufwertung der Titelkämpfe beigetragen. Leider haben das andere Asse wegen der nahestehenden Weltmeisterschaft ausgelassen. Großes Kompliment und Dankeschön dem Tim.“

Der Biberauer kommentierte die kurzfristige Anreise in Italien, u.a. auf den WM-Strecken von Val di Fiemme, in seiner sachlich - lockeren Art so: „Ein Start bei einer Deutschen Meisterschaft sehe ich als selbstverständlich an. Zudem ist es auf den schnellen Strecken ein willkommener Formtest.“ Der 23-Jährige aus der Erfolgstruppe der Trainer Cuno Schreyl und Helmuth Rothämel fügte süffisant hinzu: „Ich wollte schließlich meine Titel aus dem Vorjahr verteidigen.“ Was ja nach toller Gemeinschaftsarbeit mit dem versilberten Thomas Bing gelungen ist.

24 Rennen, zehn Siege

Grund zum Jubeln bestand an den drei Tagen mit 24 Entscheidungen für die 33 Thüringer jede Menge. Edelmetallreich wie schon beim Sprint ging es beim Skiathlon und in den Freistilkonkurrenzen im Feld der über 200 Starter aus acht Bundesländern weiter. Mit zehnmal Gold, neunmal Silber und zweimal Bronze wurde die „Länderwertung“ klar  vor Sachsen (8/7/4) und Bayern (3/4/15) gewonnen.

Zu der Plakettenfülle der Rennsteigler trugen mit Dreierpacks Antonia Fräbel (J 16/Asbach) und Victoria Carl (Zella-Mehlis) sowie Marius Cebulla (beide U 18/ Goldlauter) mit zwei Titeln und je einmal Silber bei. Martin Weisheit (U20/Zella-Mehlis) mit zwei Titeln und Felix Daudert (J 16/Bad Lobenstein) mit einem Sieg trugen ebenfalls gehörig zur Goldgräberstimmung bei. Bei den Damen und Herren ließ im Skiathlon Helene Jacob (Rotterode) mit Platz zwei aufhorchen. Und Roy Meingast kurvte beim Finale über 10 km Freistil ebenfalls zum Vize. (bc)

(Freies Wort vom 14.02.2013)

 

Junioren-WM: Bronze für Thomas Bing


Liberec – Wenn ein Athlet die Nerven der zumindest vielen deutschen Fans inklusive einer Rhöner Abordnung arg strapazieren kann, dann gelang das am Donnerstag Thomas Bing vom Rhöner WSV Dermbach.

„Natürlich habe ich die ständigen Rückstände zur Spitze registriert. Aber ich habe mich nicht aus dem Rennkonzept bringen lassen. Ich kenne meinen Körper schon recht gut, um einen so schweren Wettkampf optimal zu gestalten", beruhigte der 22-jährigeZolloberwachtmeister. Auch sein Heimtrainer Cuno Schreyl, der auf die Schnelle ins Riesengebirge kam, stöhnte und lobte zugleich: „Am Ende hat der Thomas eine ganz stabile Geschichte abgeliefert. Ohne zu überdrehen hat er Kontakt zur Spitze gehalten und kaum Sekunden liegen gelassen." Was immer das in der speziellen Coach-Sprache auch bedeuten möge – am Ende war es die Bronzemedaille, die einen leichten Goldhauch hatte. Denn der Rhöner schaffte es, mit seinen 36:26,5 Minuten über 15 km Freistil als Einziger im Feld der nahezu 100 Athleten aus 31 Nationen in die Phalanx der schier übermächtigen, russischen Loipengarde einzubrechen. Die Weltcupstarter Sergey Ustiugov, der Sieger, und der Vize, Evgeniy Belov, verrieten eines ihrer Erfolgsgeheimnisse: „Wir waren nach der vergangenen Saison dreimal in Oberhof. Daran halten wir auch vor Olympia fest." Solch ein Kompliment hört man gern, und dem Thomas Bing klopfte das Duo noch mehrfach auf die Schulter.

Zwei weitere Thüringer waren im WM-Einsatz. Helene Jacob bewies mit einem beachtlichen 19. Rang über 10 km Freistil bei der U23, dass es wieder aufwärts geht. Und dann wäre da noch die Premiere einer Rennsteig-Adlerin. Pauline Heßler hob zu ihrem ersten WM-Flug ab und wurde im Feld von 42 Pilotinnen aus 14 Nationen klasse 14. Bac


Ritterschlag für Thomas Bing (links) durch Lukas Bauer. Foto: Bache

(Freies Wort vom 25.01.2013)