Neuling auf dem Weltcup-Podest

Der erst 20-jährige Oberhofer Christopher Grotheer überrascht in Winterberg mit einem dritten Platz.

Winterberg –Die deutschen Skeletonpiloten haben beim ersten Heimauftritt in dieser Saison zwei Podestplätze eingefahren. Zuerst erreichte Huber beim Heim-Weltcup in Winterberg bei den Frauen mit Rang zwei ihr bislang bestes Saisonergebnis, danach überraschte Youngster Christopher Grotheer mit dem ersten Podestplatz seiner noch jungen Karriere. Der 20-Jährige aus Oberhof belegte den dritten Platz (+0,90 Sekunden) hinter dem lettischen Welt- und Europameister Martins Dukurs und dem russischen Schnellstarter Alexander Tretjakow (+0,16). „Es ist einfach großartig. Ich hatte nur gehofft, dass ich unter die besten sechs Athleten komme“, sagte Weltcup-Neuling Grotheer, bei dem in den Rennen zuvor in Lake Placid, Park City undWhistler als bestes Ergebnis ein zwölfter Platz zu Buche stand. Der Eisenacher Frank Rommel musste dagegen zwei Wochen nach seinem überragenden Weltcupsieg in Whistler einen kleinen Rückschlag einstecken. Der aktuelle Vizeweltmeister wurde auch auf Grund schwacher Startzeiten lediglich Siebter (+1,34) –noch einen Platz hinter seinem Teamkollegen Alexander Kröckel aus Oberhof (+1,30). Insgesamt war es freilich ein glänzender Auftritt für das komplett aus Thüringen kommende deutsche Auswahl-Trio.  …

sid/rd (Freies Wort vom 08.12.2012)

Christopher Grotheer nimmt Anlaufschwung auf der Winterberger Eispiste. Fotos:dapd

Auf dem Podest.

Skeleton: Bärenstark! Kröckel 2. in Park City – Dukurs siegt erneut
2. Viessmann FIBT-Weltcup in Park City (USA) – Herren

Park City (bsd/17.11.2012) Die Skeleton-Herren des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) haben beim zweiten Saisonrennen im amerikanischen Park City den ersten Podestplatz des vorolympischen Winters gefeiert: Auf dem 1340 Meter langen Eiskanal im Utah Olympic Park schaffte Alexander Kröckel (BSR Rennsteig Oberhof) als Zweitplatzierter den Sprung in die Medaillenränge.

Der deutsche Meister musste sich auf der Olympiabahn von 2002 nur dem erneut erfolgreichen Seriensieger Martins Dukurs aus Lettland geschlagen geben. Am Ende fehlten dem Junioren-Weltmeister von 2011, der im vergangenen Winter bereits mit zwei Podestplatzierungen (3. in Altenberg / 2. in Königssee) für Furore sorgen konnte, bei einer Gesamtzeit von 1:39.76 Minuten gerade mal 0.05 Sekunden auf den lettischen Dominator    …

Auch der dritte deutsche Skeletoni Christopher Grotheer (BSR Rennsteig Oberhof) präsentierte sich in Park City in guter Verfassung. Der 20-Jährige Junioren-Vizeweltmeister überzeugte mit starken Startzeiten und deutete vor allem mit der sechstschnellsten Laufzeit in Durchgang eins sein großes Potential an. Im zweiten Lauf fand das Nachwuchs-Ass dann nicht mehr die Ideallinie und fiel bei einer Gesamtzeit von 1:40.97 Minuten und deutlichen 1.26 Sekunden Rückstand auf den Sieger auf Rang 12 zurück.

Cheftrainer Jens Müller war mit seinen Schützlingen zufrieden: „Das war eine solide Leistung der gesamten Mannschaft. Dass Alexander Kröckel bis auf fünf Hundertstel an Martins Dukurs ranfährt, ist schon eine klasse Sache. Frank Rommel hatte kleinere Fehler in der Bahn, aber das sind Kleinigkeiten, an denen er arbeiten kann. Auch Bahnneuling Christopher Grotheer hat sich hier ganz beachtlich geschlagen.“

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Konkurrenz belebt das Geschäft

Freies Wort vom 20.11.2012

Für die besten Rennrodler aus dem Nachwuchsbereich läuft die erste vorentscheidende Phase der Saison 2012/2013, denn die Serie der alljährlichen Nominierungsrennen hat inzwischen begonnen.

Oberhof – Für die Nachwuchsrennrodler vom Rodelteam Suhl und vom RRC Zella-Mehlis läuft die neue Saisonlängst auf vollen Touren. Während die A-Jugendlichen und die B Junioren um die begehrten Plätze im Weltcupteam des Bob-und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) kämpfen, wollen die B-Jugendlichen nach Möglichkeit einen Platz in der Landesauswahl des Thüringer Schlitten-und Bobsportverbandes holen. Zur Freude von BSD-Junioren-Auswahltrainer Reinhard Witter überzeugten beim ersten Nominierungsrennen im Oberhofer Eiskanal sowohl der amtierende Deutsche A-Juniorenmeister Florian Berkes (RT Suhl) in 1:29,500 Minuten als auch Georg Reumschüssel (1:30,265 min), sein Vereinskamerad und Bronzemedaillengewinner der Junioren-WM. Das Duo belegte die Plätze eins und zwei. Auf Rang drei landete Toni Gräfe (RC Ilmenau, 1:30:265 Minuten). Beiden B-Junioren setzte Sebastian Bley den Glanzpunkt und zugleich ein Achtungszeichen in Richtung des deutschen Weltcup-Teams. Das Talent vom Rodelteam Suhl kletterte auf das oberste Treppchen. Zweiter wurde Maximilian Jung, der ebenfalls dem Suhler Verein angehört. Bei den Juniorinnen konnte Maria Naß (RT Suhl) mit ihrem Sieg vor Luisa Hornung aus Friedrichroda punkten. Beim zweiten internen Weltcup Selektionsrennen in Berchtesgaden hatte Florian Berkes erneut die Nase vorn und verwies Chris Eisler (ESV Lok Zwickau) auf Platz zwei. Nach den verbleibenden beiden Qualifikationsrennen wird der Bundestrainer dann das Junioren-Team benennen.

Ihren ersten Nominierungswettbewerb trugen auch die B-Jugendlichen in Oberhof aus. Bei den Mädchen feierte die Vierte der Deutschen Meisterschaft, Laura König vom Rodelteam Suhl, in 1:21,121 Minuten einen überlegenen Erfolg vor Antonia Weisemann (Schmalkalden) und Anna Müller (Sonneberg). Die 13-jährige Suhlerin fuhr in beiden Läufen Bestzeiten, so dass ihr Triumph nicht gefährdet war. Bei den Jungen sorgte der Ilmenauer Robin Schneider für eine Überraschung. Der Schützling vonTrainerin Kerstin Merten siegte überlegen vor dem ebenfalls für Ilmenau startenden Thomas Jaensch und Fynn Einar Beck (RT Suhl). Bei den Deutschen Meisterschaften seiner Altersklasse hatte Schneider nur den 23. Platz belegt. Bereits am 1. Dezember steht für die B-Jugendlichen im Rahmen der Thüringer Meisterschaften das zweite Nominierungsrennen an. Dabei entscheidet sich, wer beim Internationalen Rennsteigpokal am 20. Dezember dieses Jahres an den Start gehen wird. Abe

Laura König vom Rodelteam Suhl hatte nicht nur ihren Schlitten, sondern auch die regionale Konkurrenz im Griff. Foto: abe

 

 

Warten auf Frau Holle

Freies Wort vom 21.11.2012

Der im WSV Oberhof 05 vereinte regionale Biathlon-Nachwuchs ist fit für die neue Saison. Nach dem Ranglistenfinale der Sommer-Herbst-Serie steht ein Rennsteig-Quartett an der Spitze der Gesamtwertung.

Von Werner Bache

Großbreitenbach –Acht Formklausuren standen seit Mai dieses Jahres für die elf-bis 15-Jährigen Biathletinnen bzw. Biathleten per Leichtathletik, Inliner-und Skirollerrennen sowie Crossläufen auf dem Programm. Die abschließende neunte Station war mit dem Athletik-Achtkampf in der Großbreitenbacher Sporthalle ein knallharter Test hinsichtlich der allseitigen körperlicher Ausbildung.

Für die Schützlinge der Trainer Herbert Wiegand und Gerd Haucke aus der Oberhofer Ski-Jägerschaft gab es nach dem Mix aus Klimmziehen, Rollbrettziehen, Hindernislauf, Seilspringen und weiteren Disziplinen vier Podestränge. Die13-jährige Anna-Maria Richter dominierte in der Tageswertung und wies in einigen Teildisziplinen herausragende Ergebnisse auf, die über ihre Altersklasse hinaus Spitzenwerte darstellten. So wirbelte die1,62 Meter große Siebtklässlerin vom Oberhofer Gymnasium zu 172 Seilsprüngen in einer Minute und brachte es auf 16 lupenreine Klimmzüge in der gleichen Zeit. Hinzu kamen starke 22,9 Meter bei der Zehn-Schrittsprung-Folge. Auch in einer der verrücktesten Übungen – es musste je 30 Sekunden mit verbundenen Augenbewegungslos auf einem Bein gestanden werden – holte sie die Höchstpunktzahl zehn.

Der ziehende Holländer

Der Suhler Julian Hollandt hatte in der nahezu siebenmonatigen Ranglistenserie schon fünf Tagessiege errungen. Diesmal in Großbreitenbach wurde der Schüler der achten Klasse Zweiter, denn Stefan Röttig aus Frankenhain war um zwei winzige Punkte besser. Nicht annähernd erreicht von der Konkurrenz in allen Alterskategorien wurden allerdings die 24 Klimmzüge des „ziehenden Holländers“. Damit stellte er einen Rekord auf, der lange Bestand haben dürfte.

Auch die beiden 15-jährigen Victoria Sebastian aus Zella-Mehlis mit Silber und Paul Ader aus Suhl-Goldlauter mit Bronze trugen zur hervorragenden Oberhofer Ausbeute bei.

Entsprechend positiv fiel das Fazit von Herbert Wiegand, dem Trainer des regionalen Biathlonnachwuchses, aus. Er erläuterte: „Wir trainieren gerade in diesen Altersklassen im gesamten Jahr sehr vielseitig. Aber für so einen Achtkampf wie in Großbreitenbach muss man etwa drei Wochen vorher die eine oder andere Übung etwas spezieller vorbereiten, zumal mitunter ziemlich hohe Ansprüche an die technischen und die koordinativen Abläufe bestehen.“

Nahe am Punktemaximum

Der mehrmonatige Trainings-Mix trug insgesamt reife Früchte, denn in Großbreitenbach wurde zugleich ein Schlussstrich unter die am 5. Mai gestartete Sommer-Herbst-Serie bei den Ranglistenwettkämpfen für die Thüringenauswahl gezogen. Die Auswertung ergab für die Talente aus Oberhof vier Siege. Den 120 möglichen Wertungspunkten kamen dabei Selina Frohberger (96/Altersklasse 12), Luca Dröge (109/Altersklasse 12), Anna-Maria Richter (114/Altersklasse 13) und Julian Hollandt (107/Altersklasse15) an nächsten. Auch der Benshäuser Philip Usbeck durfte mit seinen 75 Zählern in der Altersklasse 15 zufrieden sein. Übrigens ist es bis zum Start in die Winter-Serie nicht mehr weit. Sofern Frau Holle und Väterchen Frost gut gelaunt sind, gibt es den Auftakt am 8. und 9. Dezember in der Weltcup-Arena und auf dem nebenan liegenden Alpinhang im Rahmen der feierlichen Saisoneröffnung des Thüringer Skiverbandes.

Paul Ader,Philip Usbeck und Julian Hollandt (von links)gehören zu den besten Nachwuchs-Skijägern in der Altersklasse 15.

Foto: Bache

Thüringer Nationalmannschaft

Freies Wort vom 03.11.2012


Oberhof – Wenn am Montag in Nordamerika die neue Weltcup-und WM-Saison startet, hat im Vorfeld eine „Thüringer Nationalmannschaft“ der Skeletoni für mächtig Furore gesorgt. Fünf der sechs deutschen Damen und Herren kommen aus Vereinen des Freistaates. Vor dem Abflug über den großen Teich am Freitag sprachen wir mit dem Youngster-Duo vom BSR Rennsteig Oberhof, Alexander Kröckel (22, Polizeimeister-Anwärter) und Christopher Grotheer (20, Abiturient) über die Entwicklung vom Skispringer zum Flachschlitten-Piloten.

Wie fällt denn das Fazit der gut vierwöchigen Qualifikation auf den deutschen Bahnen aus?

Kröckel: Nachdem es in meinem ersten Männerjahr recht gut lief, wäre alles andere als sich nicht für das
Weltcupteam zu qualifizieren, schon eine Enttäuschung gewesen. Nach dem vierten Rang im Startwettkampf
im September in Oberhof gab es danach auf den Bahnen mit dem Titel bei den Deutschen Meisterschaften als Höhepunkt zwei Siege und zum Abschluss in Königssee einmal Rang zwei.

Grotheer: Im Frühjahr war ich wegen eines eingeklemmten Nervens im Training schon arg gehandicapt. Der Sieg beim Startwettkampf in Oberhof vor rund vier Wochen stimmte mich dann schon etwas optimistisch. Zu verlieren hatte ich nichts. In Altenberg hatte ich als Dritter einen leichten Hänger. Danach habe ich mich jedoch im
Spitzentrio, etwas humorvoll gesagt, festgefahren.
Die Nominierung durch den Bundestrainer Jens Müller ist dennoch eine überaus erfreuliche Überraschung.

Apropos Nominierung für das A-Team im erfolgreichsten Land der Kufenwelt ist nicht gerade ein Zuckerschlecken! Nun gleich fünf Thüringer im BSD-Sextett. Ist man schon etwas stolz?

Kröckel: Wir sind halt die Thüringer Nationalmannschaft unseres deutschen Verbandes. Aber Scherz beiseite. Wichtig ist doch, dass wir erfolgreich sind. Da spielt doch die Bundeslandherkunft keine Rolle. Der Hammer ist allerdings, dass wir beide sowie Marion Thees, Kathleen Lorenz und Frank Rommel alle aus der Oberhofer Trainingsgruppe von Frank Schwarz kommen. Wir Jüngeren haben von dem gemeinsamen Powern unglaublich viel profitiert.

Man kennt Sie beide noch als Skispringer. Wie kam es denn zum Umstieg auf den Schlitten?

Kröckel: Als echter Oberhofer fängt man mit dem Skisport an. Bei mir war es das Skispringen. Ich schaffte es auch ans Gymnasium. 2005 hatte ich zwei etwas heftigere Stürze. Eine „Blockierung“ blieb im Kopf zurück und der damalige Landestrainer Rainer Schmidt meinte, dass es mit der Schanzen-Perspektive nicht gut aussieht. Ohne Wintersport, nein, das war nichts für mich. Also bin ich ein paar Mal versuchsweise mit dem Flachschlitten gerutscht. Frank Schwarz hat mich in seine Gruppe der Älteren aufgenommen. Das folgende harte Training hat sich gelohnt.

Grotheer: Ich bin als Skispringer aus Wernigerode gekommen. Bei mir war es genauso wie bei Alex. Allerdings erst 2007. Damals wurden erstmals angehende Jugendliche vermehrt ins Skeletontraining mit aufgenommen. Frank Schwarz betonte immer wieder: „Ihr Skispringer mit so einer vielseitigen Ausbildung, mit Schnellkraft und
an Tempo gewöhnt, ihr dürft dem Sport nicht verloren gehen. Wir versuchen es. Es war wie bei Alex der richtige
Schritt.

Alexander, Sie haben schon Nordamerika-Erfahrung, unter anderem mit dem Titel bei der Junioren-WM 2011 in Park City. Welche aktuellen Ziele haben Sie?

Kröckel: Ich möchte in Lake Placid, Park City und Whistler vorn mitmischen. Worauf ich mich ganz besonders freue, ist die spontane Begeisterung vieler Leute an der Bahn. Das wünsche ich mir bei uns ähnlich.

Grotheer: Für mich ist es der erste Flug nach Übersee überhaupt. Ich will jede Menge Erfahrungen sammeln. Hinzu
kommt die Vorfreude auf mir unbekannte Olympiabahnen.



Oberhofer greifen an: Alexander Kröckel (links) und Christopher Grotheer.

Foto: Bache