Mit den Besten trainiert

Brotterode - Philipp Nickel aus Brotterode nahm kürzlich am DSV-Milka-Skisprung-Camp in Bad Freienwald

Brotterode - Philipp Nickel aus Brotterode nahm kürzlich am DSV-Milka-Skisprung-Camp in Bad Freienwalde teil. Dies war der Lohn für sehr gute Leistungen in der vergangenen Saison.

Der inzwischen 13-Jährige erlernte das Skisprung-Abc beim WSV Brotterode. Er erweist sich schnell als Talent, ist ehrgeizig und fleißig und wurde entsprechend von seinen Trainern gefördert. Seit diesem Sommer besucht er das Oberhofer Sportgymnasium. Lohn für seine zuletzt sehr guten Leistungen war die Teilnahme an diesem fünftägigen Camp. Mit dabei war als Trainer und Betreuer auch kein Geringerer als Ex-Weltmeister und Mannschafts-Olympiasieger Martin Schmitt.

Als einer der besten Skispringer beim Deutschen Schüler-Cup des Vorjahres in der Klasse S 13 hatte sich Philipp Nickel die Teilnahme mehr als verdient. Nach sechs Wettkämpfen hatte er Platz sechs in der Gesamtwertung belegt. Philipps Trainer Sven Schmidt, der als Thüringer Landestrainer Skisprung in Oberhof tätig ist und auch aus Brotterode stammt, kennt den 13-Jährigen gut und zeigt sich erfreut über seine Entwicklung. "Philipp hat vor allem im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Dass er sich im Deutschen Schülercup nach Wettkämpfen auf den verschiedensten Schanzen in Deutschland so gut platzieren konnte, ist ein toller Erfolg für ihn", so Sven Schmidt, der auch die Einstellung seines Schützlings lobt. "Philipp nimmt das, was er von seinen Trainern mit auf den Weg bekommt, aufmerksam auf. Außerdem bemüht er sich auch selbstständig darum, wie er sich verbessern kann." Gleichwohl müsse man den jungen Sportlern aber immer wieder bewusst machen, dass sie erst am Anfang ihrer Laufbahn sind. "Bei aller Euphorie über vergangene gute Platzierungen, Enthusiasmus und Ehrgeiz, kann es auch schwierige Phasen und Niederlagen geben. Aus denen müssen sich die jungen Sportler mit Fleiß und Zielstrebigkeit wieder raus kämpfen", so der Thüringer Landestrainer. "Eines sollten wir dabei nicht vergessen, es sind noch Kinder, und Kinder dürfen auch Fehler machen, um selbstständig aus diesen Erfahrungen zu lernen."

Bleibende Eindrücke

Der Deutsche Skiverband (DSV) will Veranstaltungen wie das Skisprung-Camp dazu nutzen, um auch den Aktiven ein gezieltes und spezielles Training zu ermöglichen, die altersbedingt noch keinen Kaderstatus innehaben. Sportler und Trainer haben so gute Vergleichsmöglichkeiten, weil immer die Besten des jeweiligen Jahrganges miteinander trainieren.

Und diese Tage in Bad Freienwalde, mit Wettbewerben auf der nördlichsten Skisprungschanze Deutschlands, hinterließen bei dem 13-jährigen Brotteröder bleibende Eindrücke. Philipp selbst berichtet, dass ihn die Teilnahme am Camp noch mehr angespornt hat. Die Springer untereinander, so Philipp weiter, würden sich wie Freunde verhalten und nicht wie Konkurrenten. Für den kommenden Winter hat sich der Brotteröder viel vorgenommen. "Zum Finale der Schülercupsaison möchte ich unter die besten drei Springer meiner Altersklasse kommen", sagt er. Besonders freute er sich aber natürlich darüber, dass er jetzt auf einer neuen größeren Schanze in Oberhof trainieren kann. Von der netten Art Martin Schmitts war Philipp Nickel ebenso begeistert wie von den Trainingseinheiten mit dem 28-maligen Weltcupsieger. Anhand verschiedener Themenschwerpunkte soll der Nachwuchs bei diesen Camps auf die hohen Ansprüche in den weiteren Wettkampfklassen vorbereitet werden. Der Schwerpunkt des Trainingscamps lag diesmal auf der Telemark-Landung. Es wurde sogar eine Videoanalyse durchgeführt und mit Martin Schmitt ausgewertet.

Die Organisatoren in Bad Freienwalde hatten auch für jede Altersklasse zehn der besten jungen polnischen Skispringer eingeladen. Den Abschluss des Camps bildete ein länderübergreifender Wettkampf, den der Brotteroder Philipp Nickel in seiner Altersklasse gewinnen konnte. Aber, Philipp wird neben diesem Erfolg und all den anderen Erlebnissen auch noch etwas anderes in Erinnerung behalten. Zur Krönung des letzten Abends war er mit seinem Trainer Sven Schmidt und Martin Schmitt zum Angeln. Ilg (Freies Wort vom 25.10.2014)

 

 

Titeljagd in der Allgäuer Schnee-Oase

Mit dem zweiten Teil der Deutschen Meisterschaft im Skilanglauf steht den Athleten vom SWV Goldlauter- Heidersbach, SC Motor Zella-Mehlis und WSV Oberhof 05 am Wochenende ein ereignisreiches Saisonfinale bevor.

Von Werner Bache und Ulrich Klemm

Oberhof – Angesichts des Frühlingswetters mag man es kaum glauben, aber in Deutschland gibt es tatsächlich Schnee-Oasen, die wettkampfmäßiges Skilaufen ermöglichen. Ein solches Schneeloch ist die Region um Rohrmoos (Allgäu), wo am Wochenende Teil zwei der Deutschen Meisterschaft im Skilanglauf ausgetragen wird. Im Vorfeld herrschte in Oberhof zu Beginn dieser Woche rege Betriebsamkeit. Dank der Skihalle, die perfekte Winterbedingungen bietet, konnte vor dem Saison-Halali eifrig gepowert werden. „Wir freuen uns, dass es nach der Meisterschaft vor rund vier Wochen in Isny, die ja nach Sulzberg in Österreich verlegt worden war, nun auch noch den zweiten Teil gibt. Ich hoffe, wir Goldlauterer sind wieder ordentlich vorn dabei“, blickte der 18-jährige Rudi Schübel vom SWV Goldlauter-Heidersbach zuversichtlich auf das Wochenende voraus, ehe er sich am gestrigen Donnerstag auf den Weg in das Allgäu machte. Dazu sei noch angemerkt, dass die „Wopper“ in Sulzberg als erfolgreichster deutscher Verein mit je zweimal Gold und Silber sowie viermal Bronze bestens vertreten waren. In der 33-köpfigen Thüringer Auswahl für das Championat in Rohrmoos (Teamsprint klassisch, Freistil- Massenstart) von der Jugend 16 bis zu den Seniorinnen und Senioren sind bei den Rennen im „Schneeloch Allgäu“ die drei regionalen Vereine mit 14 Skilangläufern bzw. Biathleten vertreten. Dass auch einige Skijäger am Start sind, liegt an deren eigenem Interesse, an Skilanglauf-Meisterschaften teilzunehmen. „Wir haben die Trainer gefragt, ob man uns auch melden kann. Na klar, hieß es da“, freute sich Julian Hollandt (16), der zusammen mit seinem Bruder Florian (18) sowie der Zella-Mehliserin Victoria Sebastian (16) ein Biathlon- Trio vom WSV Oberhof 05 bildet, auf den immer spannenden Vergleich mit den reinen Loipen-Spezialisten. Neben Victoria Sebastian, Rudi Schübel und Julian Hollandt ist es auch für Mara Niedling (SWV Goldlauter- Heidersbach/J 16) sowie für Melanie Schäfer (SC Motor Zella- Mehlis/J 17) und Leonie Frank (WSV Oberhof 05/J 17) eine Fortsetzung der vorherigen Erfolgsstory bei der WM der internationalen Schulsport- Föderation ISF in Otepää (Estland), wo die Oberhofer in der vorigen Woche dafür sorgten, dass Deutschland die erfolgreichste Vertretung stellte. Die frisch gekürte Schul-Weltmeisterin Melanie Schäfer verriet zudem: „Es geht in Rohrmoos nicht nur um Medaillen. Man kann auch für den Deutschlandpokal punkten. Das ist wichtig für einen Platz in der DSVAuswahl für die neue Saison.“ Zum starken Thüringer Aufgebot bei den Männern – Rennbeginn ist sowohl am Samstag als auch am Sonntag jeweils ab 9 Uhr – gehört übrigens auch noch der 23 Jahre alte Thomas Wick vom SC Motor Zella-Mehlis.

(Freies Wort vom 21.03.2014)

 

 

Ein außergewöhnliches Paar

Auch beim zweiten Teil der Deutschen Meisterschaften im Skilanglauf ist die Erfolgsstory der Südthüringer Starter fortgeschrieben worden. Dabei haben ein Biathlet und ein Olympiasilbermedaillengewinner eine nicht gerade alltägliche Kombination gebildet.  

Von Werner Bache  

Oberstdorf – „Natürlich kenne ich Johannes Rydzek. Er hatte die Startnummer 175 und ich die 176. In der Startaufstellung für den Freistil-Massenstart standen wir nebeneinander. Dass wir dann aber nahezu die gesamten sechs Runden über jeweils fünf Kilometer zusammen liefen, das war schon aufregend. Wenn es mal ganz hart wurde, haben wir uns sogar gegenseitig Mut zugesprochen“, erzählt der Suhler Biathlet Florian Hollandt (WSV Oberhof 05) über sein Erlebnis der besonderen Art, das sich beim zweiten Teil der Deutschen Skilanglauf- Meisterschaft in Oberstdorf zutrug. Ebenso wie der 19 Jahre alte Skijäger ging auch Johannes Rydzek, Zweiter der Weltcup-Gesamtwertung und Silbermedaillengewinner in der Nordischen Kombination bei Olympia in Sotschi, beim Saison-Halali aus sportlicher Sicht fremd. „Ich wollte mich auch einmal in einem 30-Kilometer- Rennen ausprobieren. Das war mitunter ganz schön qualvoll. Aber der Läufer mit der 176 hat mir und wohl auch sich selbst immer wieder Mut gemacht. Im Gespräch mit ihm nach dem Lauf habe ich dann erfahren, dass Julian Hollandt Biathlet ist. Danke für seine Unterstützung – und Aufgeben war ohnehin kein Thema für uns“, berichtete der 22 Jahre alte Lokalmatador Johannes Rydzek. Florian Hollandt zog zwei Kilometer vor dem Ziel das Tempo an und wurde in der Altersklasse U 20 mit 1:31:34,3 Stunden letztlich Fünfter. Johannes Rydzek landete im Männer-Feld in 1:32:27,7 Stunden auf dem 18. Rang. Langstrecken-Meister Thomas Bing (Rhöner WSV) war im Vergleich zum Exoten-Duo auf dem schweren Nassschnee- Parcour nur um etwa neun bzw. zehn Minuten schneller.

(Freies Wort vom 28.03.2014)

 

 

Skisprung-Finale mit Lichtblicken

Oberwiesenthal – Mit einem Kraftakt in puncto Schanzenbau konnte die siebenmonatige Serie im Deutschlandpokal der Skispringer am Fichtelberg noch termingerecht abgeschlossen werden. Beim Finale auf der HS 106-m-Schanze und der Gesamtwertung nach 16 Wettbewerben gab es am Thüringer Springerhimmel einige Hoffnungsschimmer. In den Tageswertungen gelangen in den zehn Entscheidungen drei Siege, zwei zweite und ein dritter Rang. Für die Goldpokale sorgten Juliane Seyfarth (Ruhla) als Doppelsiegerin bei den Damen und Justin Lisso in der Altersklasse 15. Der 14-jährige Schmiedefelder wurde wie sein Vereingefährte Tim Heinrich (18) bei den Herren noch Zweiter. Der Trusetaler JWM-Vierte Sebastian Bradatsch (J 17/WSC Ruhla) steuerte Bronze bei. bac

(Freies Wort  von 20.03.2014)