Eliteschüler des Sports haben Abi in der Tasche

Sie haben es geschafft. 13 Schülerinnen und Schüler des Sportgymnasiums Oberhof haben ihr Abitur in der Tasche. Die Übergabe der Zeugnisse war der Höhepunkt des feierlichen Programms in der Viba Nougatwelt Schmalkalden. Von Susann Schönewald

Oberhof/Schmalkalden – Die Renn- und Laufanzüge blieben diesmal im Schrank. Für diesen besonderen Abend in der Viba Nougatwelt Schmalkalden hatten sich die Sportgymnasiasten des Jahrgangs 2009/ 2010 ganz besonders schick gemacht. Die fünf jungen Damen glänzten in langen Festkleidern, ihre Klassenkameraden machten im Anzug mit Fliege oder Krawatte eine gute Figur. Grund zum Strahlen hatten alle. Vor allem die Eltern. Nach 13 Jahren, davon sieben auf der Oberhofer Eliteschule des Sports, haben ihre Kinder die Hochschulreife erreicht. Mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,1. Ein tolles Ergebnis, wie Schulleiter Volkmar Heyder in seiner Festansprache herausstellte. Angesichts der Doppelbelastung durch Schule und Sport könne man dieses Resultat nicht hoch genug würdigen. Heyder sprach von einem „guten und unkomplizierten Jahrgang“, den er nun von der ersten großen Lebensphase verabschiede.

Wünsche für die Zukunft

 „Sie haben allen Grund zum Feiern, denn Sie haben hart gearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen.“ Mit dem Zeugnis hätten die Abiturienten nun den Schlüssel für neue Perspektiven in der Hand. Auch wenn nicht alle Olympiasieger werden können, der eine oder andere seinen Traum nicht erfüllen konnte, werden alle Absolventen ihren Platz finden, ist sich Heyder sicher. Für die Zukunft wünschte er den 19- und 20-Jährigen, dass sie, aufbauend auf ihrer Zeit am Sportgymnasium, ihren eingeschlagenen Weg weitergehen. Ob weiter im Leistungssport, beim Studium, bei einer Lehre, bei der Bundeswehr oder in der großen weiten Welt.

Drei Schüler haben eine Eins vor dem Komma stehen. Den besten Notendurschnitt hat Rebecca Färber mit 1,0. Geehrt für ihre herausragenden Leistungen wurden zudem Simon Kaiser mit 1,3 und Sophia Görlich mit 1,5.

Gemäß ihrem Motto „Abi-Letten, locker, lässig durchgeschlappt“ blickten die Abiturienten Anne Gundelwein und Simon Kaiser auf die gemeinsame Zeit am Gymnasium zurück. In einer Power-Point-Präsentation hatten sie Kinderbilder ihrer Mitschüler zusammengestellt und wussten über jeden die eine oder andere „unzensierte“ Geschichte zu erzählen. Lustige und amüsante. Spannende und unvergessliche. Emotional wurde es, als sich die Schüler bei ihren Kursleiterinnen Elisabeth Bube und Grit Freund, ihren Erzieherinnen im Internat, ihren Trainern – und ihren Eltern für die jahrelange Begleitung bedankten. Nach dem festlichen Programm, durch das die Elftklässler Gina Puderbach und Jonathan Mader führten sowie von Marc-Pascal Kirchner, Nele Gebstedt, Emilia Görlich und Max Barchewitz mit Rezitationen und Musik begleitet wurde, feierten die Abiturienten mit ihren rund 120 Gästen bis weit nach Mitternacht.

Diese Oberhofer Sportgymnasiasten hatten als frischgebackene Abiturienten allen Grund zum Feiern: Pascal Fräbel, Nicholas Böhm, RebeccaFärber, Max Langenhan, Victoria Sebastian, Max Voigt, Anne Gundelwein, Paul Schönewald, Valentina Umhöfer, Stefan Röttig, Sophia Görlich, Simon Kaiser und Paul Gubitz (von links). Foto: Sascha Bühner

(Freies Wort vom 21.06.2018)

 

Volltreffer nach Babypause

Nadine Messerschmidt vom Förderverein Schießsportzentrum Suhl ist sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Mara eine beeindruckende Rückkehr gelungen. Die Skeet-Spezialistin sicherte sich beim zweiten Ranglisten-Wettkampf der deutschen Flintenschützen in Berlin mit 108 Scheiben erneut den Tagessieg. Die Bundeswehr-Sportsoldatin aus Schmalkalden hatte im Mai in München bereits die erste Ranglisten-Konkurrenz gewonnen. Die Neu-Suhlerin Vanessa Hauff belegte Platz drei. Bei den Juniorinnen setzte sich die 18-jährige Maria Kalix mit ebenfalls 108 Treffern durch. Valentina Umhöfer wurde Dritte. Felix Raab belegte bei den Junioren Rang zwei. Neben Messerschmidt erkämpften sich im Trap-Wettkampf auch Junioren-Europameisterin Marie Luis Meyer(17 Jahre) und Oliver Hoffmann (18/alle FVSSZ Suhl)ihren zweiten Ranglisten-Sieg. Bei den Frauen behauptete sich die ebenfalls zum Bundesstützpunkt Suhl gehörende Sarah Bindrich (Eußenhausen) mit ansprechenden 115 Treffern.

 

(Freies Wort vom 20.06.2018)

 

Kraftraum im Sportgymnasium wurde aufgemöbelt

Wie unkompliziert und schnell Hilfe funktionieren kann, zeigte sich gerade am Oberhofer Sportgymnasium. Ein Handwerksmeister arbeitete Geräte im Kraftraum auf.

Oberhof – Ein Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten Marion Rosin und Andreas Bühl zusammen mit Handwerksmeister Maik Wiegand vor Kurzem im Sportgymnasium Oberhof zeigte schon nach wenigen Tagen konkrete Wirkung. Die beiden Landespolitiker hatten den Kontakt zwischen dem Handwerksmeister und dem Schulleiter der Kaderschmiede des Wintersports, Volkmar Heyder, vermittelt. Maik Wiegand, ihm gehört ein Polstereibetrieb in Gehren im Ilm-Kreis, sah Anfang Januar einen MDR Beitrag. Darin war Olympia-Medaillengewinner Erik Lesser im Kraftraum seiner ehemaligen Schule zu sehen. Ein Blick auf die Sportgeräte offenbarte tiefe Risse in den Polstern. „Modern sieht anders aus“, so das Fazit des Raumausstatters, der den Bericht zum Anlass nahm, seine Hilfe anzubieten.

Der CDU-Wahlkreisabgeordnete des Ilm-Kreises Andreas Bühl und Marion Rosin, die als Landtagsabgeordnete Oberhof betreut, waren sofort begeistert von so viel Engagement. „Das Angebot, die Polster neu beziehen zu wollen, ist beispielhaft. In dieser Eliteschule des Sports lernen und trainieren die Weltmeister und Olympiasieger von morgen. Für die Nachwuchs-Biathleten, -Rennrodler und -Skispringer sind optimale Trainingsbedingungen das A und O. Dazu gehört auch ein Kraftraum, der zum hellen und modernen Schulgebäude passt“, betont Marion Rosin. „Gemeinsam habe ich mit meinem Kollegen einen Termin mit Schulleiter Volkmar Heyder vereinbart, der sich über das Angebot sehr freute. Vor Ort konnten wir uns mit Polstermeister Wiegand ein Bild über den Arbeitsaufwand verschaffen“, so die Abgeordnete weiter.

Die CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Bühl und Marion Rosin mit Handwerksmeister Maik Wiegand und Volkmar Heyder.

 

Übers Wochenende

Bereits wenige Tage später, am Freitag, holte der Raumausstatter die entsprechenden Polsterplatten unter anderem von einer Hantelbank und kleineren anderen Geräten ab und überarbeitete sie. Seit Montag stehen sie wieder an Ort und Stelle, zeigte sich Volkmar Heyder gegenüber Freies Wort begeistert von der raschen Umsetzung. Größere Investitionen sind in den Kraftraum und die Turnhalle nicht geplant. Wie Heyder mitteilte, steht ein Neubau der Halle im Doppelhaushalt 2018/19 des Freistaates Thüringen. In diesem Jahr rechnet er mit der Planung, im kommenden Jahr mit der Umsetzung. Der Neubau soll am Standort der bisherigen Halle errichtet werden. ski

Nicht nur Wintersportler profitieren am Oberhofer Sportgymnasium von der neuen Polsterung für Kraftbänke. Wurfscheibenschütze Felix Raab aus Radebeul bei Dresden, der in Suhl trainiert, war einer der ersten Nutzer. Foto: Michael Bauroth

Freies Wort vom 14.03.2018

 

 

Meditieren mit Waffe

Jonathan Mader gehört zu Europas besten Nachwuchs-Pistolenschützen. Sein Ziel für dieses Jahr ist die Weltmeisterschaft in Südkorea. Der Weg dahin verlangt viel Disziplin. Jedes noch so kleine Detail muss stimmen. Von Karsten Tischer

In einer Welt, die immer hektischer zu werden scheint, hat Jonathan Mader einen Ausgleich gefunden, der selbst auf Beobachter eine beruhigende Wirkung hat. Mader atmet lautlos, der Blick geht ins Leere. Der 18-Jährige ist ganz bei sich. Seine linke Hand wandert zum Hosenbund der schwarzen Jogginghose, die er immer bei Wettkämpfen trägt. Er steckt den Daumen oben hinein. Immer die gleiche Position, damit die Haltung stimmt. Er entkrampft noch einmal die Finger seiner rechten Hand, dehnt die kleinen und doch so wichtigen Muskeln. Seine Hand sucht den perfekten Griff. Dann fokussiert er das Ziel. Die Pistole geht nach oben – wie in Zeitlupe. Alles ist still. Ein Schuss. Wieder entspannen, aber ganz in Ruhe. „Ich muss mich nullen“ „Ich muss mich ins Gleichgewicht bringen. Mich nullen“, erzählt der junge Mann, auf dessen Gesicht sich nach der Phase der absoluten Konzentration wieder ein freundliches Lächeln breitmacht. Jonathan Mader zählt zu Europas besten Luftpistolenschützen im Nachwuchsbereich. Anfang des Jahres gewann der Neusser, der in seinem vierten Jahr am Sportgymnasium Oberhof lebt, bei der Luftdruck-EM im ungarischen Györ Bronze. Nicht allein, sondern im Team, denn bei der EM wird eine neue Wettkampfform getestet. Statt wie bisher einfach die Einzelergebnisse zusammenzuzählen, treten die Mannschaften in einem eigenen Wettbewerb an. Das Wertungssystem sei kompliziert, aber ein „Mega-Ansporn“, sagt Mader. Den Erfolg habe nicht einer für sich allein, sondern alle gemeinsam. „Man hat zu dritt das gleiche gute Gefühl.“ Im südkoreanischen Changwon wird es diese Art Glücksgefühl dann nicht mehr geben. Bei der WM im September kommt der neue Modus nicht zum Einsatz. Dann wird Mader – erfolgreiche Qualifikation im Juli vorausgesetzt – wieder ganz auf sich allein gestellt sein. Dafür erledigt er beinahe täglich seine Hausaufgaben. Als wir ihn während eines Trainings im Schießsportzentrum Suhl auf dem Friedberg treffen, liegt ein Blatt Papier auf dem kleinen Tisch neben dem Monitor, der sein Trefferbild zeigt. Mader und der Rest seiner Oberhofer Trainingsgruppe haben Aufgaben von ihren Trainern bekommen. Denn ob ein Pistolenschuss die zehn Meter entfernte, im Durchmesser knapp 16 Zentimeter große Scheibe optimal trifft, entscheiden winzige Kleinigkeiten. Auf Maders Zettel stehen Stichworte wie Abkommensanalyse, Druckverlauf und Anschlagsfindung. „Vor dem Schuss ist nach dem Schuss“, sagt er und denkt über jede abgefeuerte Patrone und die Stelle, an der sie eingeschlagen ist, nach. Wenn Mader geschossen hat, setzt er seine Waffe nicht gleich ab. Er soll nachzielen, wie es im Fachjargon heißt. „Wir sollen die Bewegung der Waffe nachvollziehen.“ Der Schütze soll sich merken, wo er den Schuss vor dem Abdrücken im Ziel gesehen hat und wo der Schuss dann tatsächlich hingegangen ist. „Wenn ich nur eine Acht schieße, muss ich auch wissen warum.“ Dafür müssen die Abläufe so identisch wie möglich abgespult werden, um die Anzahl der Abweichungen auf ein Minimum einzugrenzen. Die größte Fehlerquelle ist der eigene Körper. Er verändert sich die ganze Zeit. Ändert seine Temperatur, die Anspannung der Muskeln, den Rhythmus des Herzschlags. Hier liegt Maders Vorteil. Der 18-Jährige hat früher Modernen Fünfkampf betrieben. Eine der Disziplinen dabei ist eine Kombination aus Laufen und Schießen. Wie beim Biathlon müssen sich die Athleten von jetzt auf gleich herunterfahren, den Puls beruhigen, damit die Pistole nicht völlig unruhig hin und her wankt. Vielleicht hat der Luftpistolenschütze auch deshalb so ein ruhiges Händchen, weil er es gelernt hat, auch unter Stress und einem Puls von 100 gut zu schießen. Normal sind heute für ihn 50 bis 60 Herzschläge pro Minute. Auch für diese Ruhe muss man trainieren und sich eine „spezifische Ausdauer“, wie Mader es nennt, aneignen. Man ist nicht wirklich überrascht, als er erzählt, dass er seine Fortschritte minutiös in einem Trainingsprotokoll festhält. Auch hier sind Sportschützen detailverliebt. Jeden Tag wird festgehalten, was gemacht wurde. Damit er das nicht vergisst, hat er sich einen Wecker gestellt. Alles soll irgendwann einmal wie ein Puzzle perfekt zusammenpassen. Das Ziel ist klar: Olympia. Kommendes Jahr ist Maders letztes Juniorenjahr. Dann muss er sich für den Erwachsenen Nationalkader qualifizieren. Vorher warten noch einige andere Wettkämpfe auf den Mann vom Rhein. Unter anderem der Junioren-Weltcup in Suhl in einer Woche.

(Freies Wort vom 15.06.2018)

 

 

Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia"

Vom 25.02.2018 bis 01.03.2018 fand in Schonach das Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" im Skilanglauf statt. Das Sportgymnasium war mit einer Jungenmannschaft und einer Mädchenmannschaft in der WK III vertreten. Während die Jungen (Eric Möller, Nils Schneiderling, Luis Gödecke, Tom Wagner, Felix Behr und Felix Schlegelmilch) auf Platz 3 liefen, gewannen die Mädchen (Nelly Hartwig, Alexandra Otto, Fabienne Schlegelmilch, Saskia Wurmehl, Emily Herrnkind, Helena Herrmann und Elena Weyh).

In der Einzelwertung belegten Nelly Hartwig Rang 1 und Felix Schlegelmilch Rang 2.

Herzlichen Glückwunsch!

http://www.jtfo.de/1208/

Alle Jahre wieder: Für das Sportgymnasium Oberhof ist ein Sieg beim Jugend-trainiert-für-Olympia-Bundesfinale beinahe schon Routine. Auch 2018. Die Mädchen um Emily Herrnkind (Foto) laufen souverän auf den ersten Rang. Die Oberhoferinnen sind damit erneut für die Schulweltmeisterschaft qualifiziert. Foto: JTFO/sampics