VonWerner Bache

Feldberg/Großer Arber Viele junge Wintersportler in Oberhof haben im Internat des Sportgymnasiums Quartier bezogen. Es gibt aber auch zahlreiche Wohngemeinschaften im Ort. Eine der sportlich erfolgreichsten WG´s ist derzeit die von Familie Lesser in der Gräfenrodaer Straße. Der 23-jährige Biathlet Erik Lesser vom SV Eintracht Frankenhain, der aus der Skischule des SWV Goldlauter-Heidersbach kommt, hat vor Kurzem das Ticket für den Weltcup im tschechischen Nove Mesto gebucht, der am Mittwoch begonnen hat und noch bis zum Sonntag dauert. Seine 19-jährige Schwester Sandra, die für den SC Motor Zella-Mehlis als Skijägerin an den Start geht, holte sich am vergangenen Wochenende zum Auftakt der Serie um den Deutschlandpokal im Hohenzollern-Stadion am Großen Arber im Einzelrennen über 12,5 Kilometer bei starkem Sturm und gewaltigem Schneetreiben den Sieg in der Juniorinnen-Altersklasse. Für zwei regionale Biathlon-Talente war die Teilnahme am ersten Rennen der ranghöchsten nationalen Wettkampfserie zugleich eine Generalprobe die erstmals ausgetragenen Olympischen Jugend-Winterspiele, die am heutigen Freitag in Österreich beginnen. Gemeint sind Laura Hengelhaupt vom SC Motor Zella-Mehlis sowie Maximilian Janke vom WSV Oberhof 05 – und sie zogen sich im Bayerischen Wald sowohl im Sprint als auch im Einzel hervorragend aus der Affäre. „Beide gehörten mit ihren 17 Jahren in der Klasse der 18- und 19-Jährigen zu den Jüngsten. Außerdem hat auch die widrige Witterung bewirkt, dass die Läufe zu einem echten Härtetest vor der Abfahrt zu den Jugendspielen wurden“ lautete das Fazit des Thüringer Landestrainers Hartmut Gollhardt, der sich vor allem über die Treffsicherheit von Maximilian Janke freute. Im Einzelrennen über 15 Kilometer, das er als Fünfter beendete, leistete sich Janke lediglich vier Fahrkarten und erwies sich damit als zweitbester Schütze aller 29 Athleten. Auch Laura Hengelhaupt konnte seitens ihres Trainers Jesko Fischer eine gute vorolympische Form bescheinigt werden, denn sie gewann über 12,5 Kilometer Silber und lieferte mit drei Fehlern sogar den Bestwert am Schießstand ab. Aufatmen konnte unterdessen Anne Domeinski vom SC Motor Zella-Mehlis. Nach einer länger andauernden Durststrecke dürfte die 21-jährige Sportsoldatin durch ihren Sieg auf der 12,5 Kilometer langen Strecke einen nicht zu unterschätzenden Motivationsschub erhalten haben.

Erfolge im Schwarzwald

Seit nunmehr zwei Jahren wird der Deutschlandpokal der Skilangläufer bereits im Juli in Zella-Mehlis und Oberhof gestartet. Nun haben auch die Wettbewerbe auf Schnee begonnen – und wie schon in den vorangegangenen Konkurrenzen waren die Loipenflitzer der drei regionalen Vereine auch im internationalen Feld der über 200 Starter im Nordic Center auf dem Feldberg im Schwarzwald überaus erfolgreich. Genauso wie bei den Biathleten stand dieser Wettbewerb für ein Trio aus Südthüringen ganz im Zeichen der Generalprobe für die Olympischen Jugend-Winterspiele. „Nur gut, dass wir an die Sache mit der geglückten Generalprobe und der danach verpatzten Aufführung nicht glauben“, scherzte Marius Cebulla. Der 16-jährige Langläufer vom SWV Goldlauter-Heidersbach, der von Eberhard Klessen trainiert wird, belegte im 1,3-Kilometer-Sprint der Altersklasse U 18 den sechsten Rang und sauste über zehn Kilometer klassisch hinter seinem ebenfalls für die Jugendspiele qualifizierten  Vereinskameraden Christian Stiebritz zu Silber. Beim Sprint räumte Stiebritz zusätzlich noch Bronze ab und sollte für die Wettkämpfe in Österreich gerüstet sein. Den hervorragenden Deutschlandpokal-Auftritt der „Wopper“ krönte Rudi Schübel mit seinem Sieg im Klassik-Rennen über 7,5 Kilometer bei den 16-Jährigen. Auch Victoria Carl vom SC Motor Zella-Mehlis sorgte auf dem Gipfel des Schwarzwaldes für Furore. Unmittelbar vor ihrer Olympia-Abreise dominierte die 16-Jährige den Freistilsprint der Altersklasse 18 über 1,3 Kilometer und erreichte mit 3:03,56 Minuten im Prolog auch die absolut schnellste Zeit aller Damenklassen. Dadurch zeigte sie sogar der 28-jährigenWeltcupstarterin Chandra Crawford, die 2006 in Turin Sprint-Olympiasiegerin wurde, die Hacken. Über 7,5 Kilometer klassisch war lediglich die erwähnte Nordamerikanerin in der zeitlichen Gesamtwertung flinker als Victoria Carl, was die ohnehin bescheidene Loipen-Spezialistin aber relativ gelassen zur Kenntnis nahm: „Nun freue ich mich auf die Rennen in Seefeld und werde sehen, was esdort wird. Ein Platz unter den besten Zehn wäre schon okay.“ (Freies Wort vom 13.1.2012)

Marius Cebulla ist für die Olympischen Jugendspiele gerüstet. Foto:König