Startseite
Schule
Sport
Internat
Doch auch Cebullas Teamkollegen, Christian Stiebritz und die Zella-Mehliserin Victoria Carl, überzeugten in Seefeld. Nach jeweils Platz sechs über die 10-Kilometer scheiterten beide im Sprint erst unglücklich im Semifinale. „Natürlich will man hier eine Medaille. Aber wenn man alles gegeben hat, und es dann nicht reicht, ist das auch okay“, sagte der 17-jährige Stiebritz und ergänzte: „Es ist toll, an diesen Spielen teilnehmen zu dürfen. Der ganze Aufwand, der hier für die Jugend betrieben wird, ist einfach fantastisch.“ In einem Langlauf-Wettbewerb vor über 2000 Zuschauern zu starten, ist auch für das Trio auf sechs Skiern nicht alltäglich. „So etwas hat man nicht überall. Zum Glück habe ich einen solchen Tunnelblick, wenn ich in die Rennen gehe, dass mich die Kulisse nicht sonderlich ablenkt. Im Gegenteil, ich muss froh sein, dass ich zumindest die Zeiten mit bekomme, die mir die Trainer zurufen“, sagte die 16-jährige Victoria Carl mit einem kleinen Grinsen. Doch es gibt eine Frage, die das Grinsen bei den jungen Loipen-Assen schlagartig verschwinden lässt. Noch während der Tour de Ski hatte DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller angekündigt, mehr junge Langläufer für den Biathlon begeistern zu wollen. Ein Vorschlag, der beim Südthüringer Trio auf wenig Gegenliebe stößt. „Der deutsche Langlauf kämpft darum, wieder mehr Anerkennung zu finden. Uns sollten nicht die Athleten weggenommen werden, die im Weltcup und der Tour de Ski vornweglaufen“, sagte Victoria Carl. Und auch Silbermedaillengewinner Marius Cebulla hat dazu eine klare Meinung: „Ich finde es eine Frechheit, dass die besten Nachwuchslangläufer zum Biathlon wechseln sollen. In Norwegen ist Langlauf die absolute Nummer eins, noch weit vor dem Biathlon. Wenn wieder mehr Deutsche in die Spitze dringen, ist die Begeisterung auch in Deutschland eine andere.“ Das wird Langlauf-Bundestrainer Jochen Behle gerne hören. Vielleicht darf er sich schon bei den Olympischen Winterspielen 2014 auf ein schnelles Trio freuen – made in Thüringen.“ (Freies Wort vom 21.1.2012) |