Alpine Fahrfertigkeiten auf Langlaufbrettern

Für den Skilanglauf- und Biathlonnachwuchs der regionalen Vereine hat es zu Beginn der Winterferien einen anspruchsvollen Formtest bei den Schülercup- Wettbewerben in Garmisch- Partenkirchen und Oberwiesenthal gegeben.

Von Werner Bache

Oberwiesenthal/Garmisch-Partenkirchen – Der Deutsche Schülercup ist eine Wettkampfserie des Deutschen Skiverbandes (DSV), die in der Szene der 13- bis 15-Jährigen von seiner Wertigkeit her auch gern als „Supercup“ bezeichnet wird. Nun gab es für die Skilangläufer und Biathleten die zweite Station des Wettbewerbs. Die jungen Skijäger machten sich in Oberwiesenthal auf die Pirsch nach Punkten für die DSV-Rangliste, während die Langläufer nach Garmisch- Partenkirchen reisten. Dabei war die Konkurrenz mit mehr als 300 Teilnehmern aus zehn Landesverbänden enorm. In einigen Altersklassen gab es Mammut-Felder mit 60 Startern. „Dabei ging es für die Skilangläufer nicht nur um einen herkömmlichen Wettkampf. Diesmal waren auch alpine Fahrfertigkeiten auf Langlaufbrettern gefragt“, berichtete Thomas Straube, der regionale Stützpunkttrainer und Jugendsportwart der Skilangläufer im Thüringer Landesverband. Die gut 400 Meter lange Alpin- Strecke hatte es in sich, denn sie befand sich auf einem Pistenabschnitt der Alpin-Weltmeisterschaft in Garmisch- Partenkirchen. Gespickt war der Kurs unter anderem mit einem Labyrinth und einer Buckelpiste.

Vorteile für die Konkurrenz

Der 29-köpfigen Thüringer Equipe glückte in den zwölf Entscheidungen an zwei Tagen diesmal nur ein Bronzerang durch Paul Gräf (Asbach) über fünf Kilometer klassisch. Hinzu kamen mehrere Spitzenplatzierungen, aber keine weiteren Medaillen. „Wir wussten, dass wir diesmal bei den alpinen Fahrformen deutliche Nachteile gegenüber der Konkurrenz aus Regionen mit höheren Bergen hatten. Witterungsbedingt war bei uns ein spezielles Trainieren kaum möglich“, sagte Thomas Straube, wollte dies allerdings nicht als Ausrede verstanden wissen. Paul Schlegelmilch (SWV Goldlauter-Heidersbach) verdiente sich als „Alpiner“ auf Langlaufbrettern mit Rang zehn bei den 15-Jährigen die Thüringer Bestnote. Bei den Läufen in klassischer Technik belegten Emma Riedel (AK 13, Zella- Mehlis/2,5 km), Lisa Lohmann (AK 14, Oberhof/5 km) und Konstantin Müller (AK 15, Goldlauter-Heidersbach/ 5 km) jeweils fünfte Plätze. Gleich drei Schülercup-Läufe hatten die Biathleten in Oberwiesenthal zu bestreiten. Denny Andritzke (25), der nunmehr den im WSV Oberhof 05 vereinten Nachwuchs als Trainer unter seinen Fittichen hat, sprach im Fazit von einem durchwachsenen Abscheiden. Drei seiner vier Landesauswahl- Schützlinge hatten an der Thüringer Ausbeute (einmal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze) eine große Aktie. Erfolgreichster Skijäger des Teams vom Rennsteig war Luca Dröge. Der Oberhofer Sportschüler glänzte bei den 13-Jährigen im Techniksprint über 3,4 Kilometer mit einem dritten Rang und brachte mit einer sensationellen Altersklassen-Tagesbestzeit über 2,9 Kilometer bei fehlerlosem Luftgewehrschießen als Startläufer die Thüringer Dreierstaffel auf Goldkurs. Silber steuerten in den Staffeln noch Selina Frohberger (AK 13) und Anna-Maria Richter (AK 14) bei. Allerdings wird Denny Andritzke beim Training am Mittwoch in der Weltcup-Arena ein wenig Seelenmassage bei Selina Frohberger vornehmen müssen. Die waschechte Oberhoferin, Jahrgangs-Ass des Thüringer und Deutschen Skiverbandes, stellte einen unfreiwilligen Strafrundenrekord auf. Bei zehn Schuss und  sechs Nachladern musste sie zehnmal in der 120 Meter langen Strafrunde kreiseln. Trotz des Malheurs sicherte sie der Staffel Thüringen I noch den zweiten Rang. „Jetzt ist Ursachenforschung nötig. Die Waffe muss ganz intensiv durchgecheckt werden“, betonte Denny Andritzke. Übrigens gibt es vom 7. bis 9. März in Ruhpolding das große Supercup- Finale. Dann sind neben den Langläufern und Biathleten auch die Spezialspringer und Kombinierer dabei.

(Freies Wort vom 18. Februar 2014)