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Goldrausch am Rennsteig
Der Junioren-Weltcup der Rennrodler ist aus deutscher Sicht mit einem tollen Ergebnis zu Ende gegangen. Das Finale der sechsteiligen Wettkampfserie hat auf der Oberhofer Eisbahnstattgefunden. Oberhof – Im Wettstreit der weltbesten Junioren-Rennrodler haben sich die deutschen Talente beim Weltcup Finale am Wochenende in Oberhof noch einmal positiv in Szene gesetzt. Zwölf der 18 vergebenen Medaillenränge gingen an den einheimischen Nachwuchses. Hinzu kam der Erfolg im Team-Wettbewerb. „Die brillanten Erfolge, auch unserer Thüringer Teilnehmer, sowie die perfekte Organisation waren eine echte Werbung für den Rennrodelsport“, freute sich Sportdirektor Bernd Roßmann vom Thüringer Schlitten-und Bobsportverband nach dem Ende der Wettkämpfe. Auch Trainer Karsten Albert strahlte, denn mit Toni Gräfe (RC Ilmenau), Sebastian Bley, Maximilian Jung (beide Rodelteam Suhl) und dem Doppel Florian Löffler/Manuel Stiebing (RRV Sonneberg-Schalkau/RC Ilmenau) haben sich fünf Thüringer Piloten für die Junioren-WM am 1. und 2. Februar im österreichischen Innsbruck/Igls qualifiziert. Gesamtweltcup für Gräfe Natürlich hätte sich der 19-jährige OberhoferSportschüler Toni Gräfe beim Junioren-Weltcup-Finale gern mit einem Sieg für die tolle Saison belohnt, zumal der Heimvorteil im Rennrodeln eine große Rolle spielt. Doch auch Junioren-Europameister Armin Frauscher aus Österreich kam mit dem Oberhofer Eiskanal bestens zurecht und ließ sich mit Bestzeiten in beiden Läufen den Sieg nicht streitig machen. „Falsch habe ich nichts gemacht“, konstatierte Toni Gräfe. „Armin war diesmal einfach besser.“ Trotzdem hatte Toni Gräfe Grund zur Freude. In der Weltcup-Gesamtwertung fing er dank seines zweiten Platzes den bis dato führenden Russen Alexander Stepichev noch ab und holte sich mit 415 Punkten den Titel. Mit der Nominierung für Innsbruck/Igls steht Toni Gräfe zudem vor seiner dritten Teilnahme bei einer Junioren-WM. Vielleicht hätte der Ilmenauer im bisherigen Saisonverlauf noch etwas stärker auftrumpfen können, wäre da nicht seine Kahnbein-Verletzung am Handgelenk gewesen. Nach der Saison kommt er um eine Operation nicht herum. Zufrieden mit seinem Auftritt in Oberhof war auch Sebastian Bley, der den vierten Platz belegte. „Für mich ist es ein toller Erfolg, dass ich die Qualifikation für die Junioren-WM geschafft habe“, sagte der Pilot vom Rodelteam Suhl. „Der zweite Lauf in Oberhof hätte durchaus besser sein können. Aber das kann ich ja bei der Junioren-WM nachholen.“ Derweil plagte sich sein Vereinskamerad Maximilian Jung mit schmerzhaften Bandscheibenproblemen herum, die sich bereits beim Start negativ bemerkbar machten. Mit Platz neun holte er dennoch ein gutes Ergebnis heraus und ist guten Mutes, dass sein erster Auftritt bei einer Junioren Weltmeisterschaft gelingen wird. Mit einer tollen Aufholjagd katapultierten sich Florian Löffler/Manuel Stiebing (RRVSonneberg-Schalkau/RC Ilmenau) im zweiten Lauf mit der zweitschnellsten Zeit noch auf den Bronzeplatz bei den Doppelsitzern und lösten damit das Ticket für die Junioren-WM. „Sie haben es als eines der jüngsten Doppel im Junioren-Weltcup geschafft, sich erstmals für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren,“ lobte Trainer Karsten Albert. Dass Verbesserungspotenzial vorhanden ist, wissen die jungen Athleten. „Es fehlt uns noch an Konstanz“, sagte Florian Löffler. „Deshalb werden wir verstärkt an der Stabilität arbeiten.“ Falls dem Gespann in Innsbruck-Igls zwei gute Läufe gelingen, ist es aber nicht auszuschließen, dass die beiden Sportgymnasiasten –ähnlich wie vor Jahresfrist bei der Junioren-WM in Oberhof –für eine Überraschung sorgen können. VonPlatz vier auf Rang eins In der A-Jugend-Altersklasse stand Svenja Oestreicher (RRVSonneberg/Schalkau) nach dem Oberhofer Rennen die Freude ins Gesicht geschrieben. Sie holte ihren dritten Saisonsieg im Junioren-Weltcup und gewann mit 385 Punkten auch den Gesamtweltcup-Titel vor der Russin Yulia Naumova (355). Dies war eine Superleistung der 15-jährigen Sportschülerin, denn vor dem Finale lag sie mit 285 Zählern noch auf Rang vier.Gut lief es auch für Julia Orlamünder vom RRC Zella-Mehlis, die in Oberhof Zweite wurde. „Julia ist das beste Beispiel, wie wir im Saisonverlauf die Tiefen und Höhen bis zum Weltcup-Finale bestens in den Griff bekommen haben“, erläuterte Trainer Karsten Albert. Nun drückt er seinem Schützling die Daumen, dass es auch bei den Deutschen Junioren Meisterschaften und beim Junioren Cup positiv läuft. Dies würde helfen, um die anspruchvollen Normen zur Berufung in den C-Kader zu erfüllen. Bei der Doppelsitzer-Konkurrenz der A-Junioren mussten sich die Lokalmatadoren Hannes Orlamünder/Paul Gubitz vom RRCZella-Mehlis mit dem zweiten Platz hinter Felix Lasch/Maximilian Illmann (ESV Lok Zwickau/SSVAltenberg) zufrieden geben. „Perfekt sind wir noch nicht. Die Kurve 13 war es, die uns die entscheidende Hundertstelsekunde kostete“, berichtete Hannes Orlamünder. Zudem war es für die Zella-Mehliser eine gewaltige Umstellung, statt wie bisher von der Kurve 5/6 plötzlich vom Jugendstart abzufahren. Einen Anteil an der Thüringer Medaillensammlung hatte auch der A Jugendliche Paul-Lukas Heider vom RC Ilmenau mit seinem dritten Platz. Der erste Lauf des 15-Jährigen ging daneben. Im zweiten Durchgang revidierte er seine Fehler und landete noch auf dem Bronzerang. Bei den Juniorinnen spielten die einheimischen Talente derweil keine Hauptrolle. Mit Angelique Fleischer, die auch den Gesamt-Weltcup gewann, und Jessica Tiebel fuhren zwei Rennrodlerinnen vom SSV Altenberg einen sächsischen Doppelsieg ein. Den deutschen Dreifach-Erfolg komplettierte Carolin von Schleinitz vom WSV Königssee. abe
Sebastian Bley vom Rodelteam Suhl hat das Ticket für die Junioren-Weltmeisterschaft gebucht. Foto: König
(Freies Wort vom 28.01.2014)
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