Karsten Tischer | 11.01.2025 | Freies Wort
Deutschlandpokal in Seefeld
Der erste Deutschlandpokal der Springer und Kombinierer in 2025 führt die Athleten erneut nach Österreich. In Seefeld werden die Starter mit sehr unterschiedlichen Bedingungen und „explodierenden“ Oberschenkeln konfrontiert.
Seefeld in Tirol dürfte in den Köpfen der Thüringer Skisportler in diesem Winter wohl bleibende Eindrücke hinterlassen haben. Nachdem den Langläufern kürzlich bei ihrem ersten Winter-Deutschlandpokal (DP) der Saison ein illuminiertes, vorweihnachtlich glitzerndes Seefeld samt idealen Skiwetter geboten wurde, erlebten die Spezialspringer und Nordischen Kombinierer am Wochenende (4./5. Januar) beim DP in der österreichischen Gemeinde innerhalb von nicht einmal 24 Stunden einen harten Wetterkontrast.
Minus 15 Grad und Flutlicht
Am Samstag minus 15 Grad Celsius, tolles Winterwetter, knirschender Schnee, das erste Flutlichtspringen der Saison für die jüngeren Kombinierer, weiterhin die stumpfen, aber auch so schon ziemlich knackigen WM-Strecken von 2019; am Sonntag dann plötzlich plus zwei Grad Celsius, Neuschnee in der Nacht zuvor, Regen während des Springens der Kombinierer am Vormittag und eine aufgeweichte Strecke während der Mittagszeit, die die Skipräparation mitunter zum Glücksspiel werden ließ.
Podestplätze sicherten sich die Thüringer Starter dennoch mehrfach. Der Weltcup-erfahrene Junioren-Weltmeister Richard Stenzel vom SC Motor Zella-Mehlis nutzte den DP zur Vorbereitung auf den Continental Cup am Wochenende in Klingenthal. Es war sein erster Start im DP in diesem Winter. Mit dem weitesten Sprung (105,5 m) auf der Toni-Seelos-Olympiaschanze und bereits zuvor der schnellsten Laufzeit (12:52,3 Minuten) gewann der 19-Jährige in der Altersklasse der Herren/Junioren vor Dauerrivale Tristan Sommerfeldt vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Am zweiten Wettkampftag wurde Richard Stenzel von Coach Ronny Ackermann geschont, Sommerfeldt holte sich so Platz eins.
Beste Frau am Samstag war ebenfalls eine Thüringerin: Cindy Haasch vom WSC 07 Ruhla. Weitere Podestplätze gab es für Hugo Ackermann vom WSV Schmiedefeld, Zweiter in der U16, sowie Mara-Jolie Schlossarek (SV Biberau), die sich in der U17 Bronze abholte. Mika Schlott vom SC Motor Zella-Mehlis lag nach dem Lauf noch auf Treppchen-Kurs, schaffte es im anschließenden Springen jedoch nur auf Platz sechs, was auch Gesamtrang sechs entsprach. Dabei hatte es ihm die 99-Meter-Schanze durchaus angetan. Viel besser als beim vorherigen DP in Eisenerz – ein weiterer Deutschlandpokal, der nicht in Deutschland stattfand – kommt er mit der Schanze zurecht.
Gut möglich, dass die Strecke ihre Spuren in den Beinen hinterlassen hatte. Denn am Samstag wurden die Wettkämpfe der Kombinierer in umgekehrter Reihenfolge absolviert – erst wurde gelaufen, dann gesprungen. Nicht wenigen Startern schienen am letzten Berg die Oberschenkel beinah zu „explodieren“, wie mancher Starter später erzählte. Nach wenigen Stunden ging es mit schweren Beinen beim Springen weiter.
Auch an Tag zwei die Beste: Cindy Haasch
Am Folgetag lief es für Mika Schlott erheblich besser. Nach dem Springen Fünfter wurde er dank der zweitbesten Laufzeit Tagesdritter in seiner AK. Bronze gab es erneut für Mara-Jolie Schlossarek. Und: Einmal mehr war Cindy Haasch die beste Frau im Feld der acht Starterinnen. Damit hat sie bei jeder ihrer DP-Teilnahmen auch gewonnen.