Silberner Doppelschlag durch deutsche Rodler in Lillehammer

15.02.2016

Gleich zwei Silbermedaillen gewannen die deutschen Rodler am Montag bei den Olympischen Jugendspielen in Lillehammer. Sebastian Pietrzykowski sicherte sich Bronze im Snowboard Cross.

Zweimal durften die deutschen Rodler innerhalb von wenigen Stunden im Lillehammer Olympic Sliding Center eine Silbermedaille bejubeln. Am Vormittag fuhr Jessica Tiebel (RRC Altenberg) bei den Juniorinnen auf Platz zwei, am Nachmittag mussten sich Paul Gubitz und Hannes Orlamünder (beide RRC Zella-Mehlis) im Doppelsitzer nur dem italienischen Duo Felix Schwarz/Lukas Gufler geschlagen geben.

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Mit dabei sind dann auch Hannes Orlamünder und Paul Gubitz, die sich mit ihrem Rennen ebenfalls rundum zufrieden zeigten. „Im Training lief es eigentlich nicht so gut, aber natürlich haben wir schon mit einer Medaille geliebäugelt. Wir freuen uns beide riesig“, sagte Gubitz und fügte hinzu: „Vor dem Start des ersten Durchgangs waren wir schon ein bisschen nervös, aber nach dem guten ersten Lauf ging es vor dem zweiten entspannter zu.“ Wie Tiebel blickte Gubitz mit großer Zuversicht auf die anstehende Staffel. „Das Team ist jetzt natürlich umso stärker, da gehen wir alle mit einer Silbermedaille rein und werden alles geben“, sagte der 16-Jährige.

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Die deutschen Biathleten verpassten am Montag im Birkebeineren Biathlon Stadion die Medaillen-Ränge. Die als erste in die Loipe gestartete Sprint-Siegerin Juliane Frühwirt (SV Motor Tambach-Dietharz) fiel nach sechs Fehlschüssen in der Verfolgung über 7,5 Kilometer auf Rang zwölf zurück. Franziska Pfnür (SK Ramsau) lief nach einer starken Schießleistung mit nur einem Fehler von Position 33 auf 20 nach vorne. Den Sieg holte sich die Ukrainerin Khrystyna Dmytrenko. In der 10-Kilometer-Verfolgung bei den Junioren verbesserte sich Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld) gegenüber dem Sprint trotz sechs Schießfehlern um einen Platz auf Rang sechs. Simon Groß (SC Ruhpolding) verfehlte vier Scheiben und wurde 21. Gold ging an Lokalmatador Sivert Guttorm Bakken.

Quelle: http://www.dosb.de/de/olympia/olympische-jugendspiele/lillehammer-2016/news/

 

 

 

Thüringer Siege beim Deutschland-Pokal

Die Oberhofer Biathlon-Junioren Florian Hollandt (Foto) und Theresa Straßberger haben beim Deutschlandpokal in Ruhpolding für Thüringer Siege gesorgt. Die Teilnehmerin an den Junioren-Weltmeisterschaften gewann Sprint und Massenstart, Hollandt siegte im Sprint. Bei den Frauen gab es außerdem zwei dritte Plätze durch Sarah Wagner (Zella-Mehlis) im Sprint und Massenstart. Hier gewann jeweils die deutsche Staffel-Weltmeisterin Vanessa Hinz (Schliersee), die mit Blick auf die WM in Oslo die Weltcups in Übersee ausgelassen hatte. In den Herren-Rennen steuerten die Oberhofer Lucas Fratscher und Maximilian Janke (beide Oberhof) die Plätze zwei und drei im Massenstart bei. Sina Eckstein (Scheibe-Alsbach) siegt im Massenstart der AK 17, Vanessa Voigt (Rotterode) beim Sprint der AK 18/19. Der gleichaltrige Pascal Heß (Scheibe-Alsbach) wurde im Sprintrennen Zweiter. uj Foto: Imago

Freies Wort vom 16.02.2016

Juliane Frühwirt schießt sich zu Gold im Biathlon-Sprint

14.02.2016

Viermal Edelmetall gab es am Sonntag für die Athleten der deutschen Jugend-Olympiamannschaft in Lillehammer. Juliane Frühwirt lief im Biathlon ohne Schießfehler zu Gold.

 

Am Sonntag-Nachmittag strahlte Juliane Frühwirt (SV Motor Tambach-Dietharz) im Olympischen Dorf mit ihrer Goldmedaille um die Wette. „Es war richtig toll, wahnsinnig emotional“, erklärte die 17-jährige Biathletin. Ohne Schießfehler hatte sie sich im Sprint über sechs Kilometer die Goldmedaille geholt. „Das war mein erster Wettkampf, bei dem ich hundert Prozent getroffen habe und das ausgerechnet hier in Lillehammer bei den Jugendspielen – es hätte nicht besser laufen können“, sagte Frühwirt. Nachdem zweiten Schießen lag die junge Deutsche mit 0,5 Sekunden Vorsprung nur hauchdünn vor der Norwegerin Marthe Krakstad Johansen. Mit einer starken Schlussrunde baute sie ihren Vorsprung vor der Lokalmatadorin jedoch aus. Auch ein kleiner Strauchler in der Zielkurve konnte sie nicht mehr von ihrem Gold-Kurs abbringen. „Da habe ich schon kurz Angst gehabt, weil ich ja wusste, dass es knapp war. Aber es hat dann zum Glück trotzdem gereicht“, berichtete sie. Am Ende lag sie 5,6 Sekunden vor Johansen. Ein besonders emotionaler Moment war für Frühwirt die Siegerehrung. „Da konnte ich die Freudentränen nicht mehr zurück halten“, erzählte sie. „Ganz toll war auch, dass viele meiner Schulfreunde, die momentan auf Schüleraustausch hier sind und als Volunteers helfen, mit dabei waren.“ Franziska Pfnür (SK Ramsau) landete mit vier Schießfehlern auf dem 33. Platz. Im Sprint der Jungen liefen Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld) und Simon Groß (SC Ruhpolding) mit jeweils drei Schießfehlern auf die Plätze sieben und 18. Schon am Montag geht es für die deutschen Skijäger mit den Verfolgungsrennen weiter.

Die erste Medaille für die deutsche Mannschaft holte am Sonntag Rodler Paul-Lukas Heider, der in einem extrem knappen Rennen nach starkem zweiten Lauf Silber holte. Den Sieg sicherte sich überlegen der Lette Kristers Aparjods, doch dahinter ging es sehr eng zu. Heider trennten nur 0,039 Sekunden vom Drittplatzierten. „Nach schlechten Trainingsleistungen war ich vor dem Wettkampf nicht so zuversichtlich und auch der erste Lauf war nicht ganz optimal – dafür aber der zweite. Da wusste ich schon nach der Schlüsselstelle in Kurve 13 das es reichen würde und habe schon in der letzten Kurve laut gefeiert“, sagte der 18-Jährige nach der Siegerehrung. Trainer Steffen Meyer ergänzte: „Das war eine absolut starke Leistung, die so nicht abzusehen war nach den Trainingsläufen, obwohl wir um die Wettkampfstärke von Paul-Lukas wissen. Das war ein super knappes Rennen. Klar war, dass der Lette weg ist, aber wir sind heute eben die Besten des Rests gewesen.“

Nach der Siegerehrung ging es für Heider samt Medaille zum Slalom der Alpinen Kombination, wo er seine Teamkolleginnen und -kollegen lautstark unterstützte. Vor Ort traf er zudem auf DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der ihm herzlich zu seiner Medaille gratulierte.

Quelle: http://www.dosb.de/de/olympia/olympische-jugendspiele/detail/news/juliane_fruehwirt_schiesst_sich_zu_gold_im_biathlon_sprint/

 

Olympia-Gold für Juliane Frühwirt

Was für ein Auftakt für Thüringen bei den Olympischen Jugendspielen in Lillehammer: Die 17-jährige Biathletin aus Tambach-Dietharz gewinnt im Sprint, Rennrodler Paul-Lukas Heider aus Ilmenau holt Silber.

Lillehammer – Biathletin Juliane Frühwirt aus Tambach-Dietharz hat am Sonntag die erste Goldmedaille für die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Jugendspielen gewonnen. Die 17-jährige Oberhofer Sportgymnasiastin setzte sich im Birkebeiner-Stadion von Lillehammer beim sechs Kilometer langen Sprint mit fehlerfreiem Schießen mit 5,6 Sekunden Vorsprung vor der Norwegerin Marthe Krakstad Johansen (1 Strafrunde) durch. Bronze ging an Arina Pantova aus Kasachstan, die mit zwei Strafrunden im Ziel einen Rückstand von 17,1 Sekunden hatte. Zu den ersten Gratulanten via Facebook gehörte Kati Wilhelm. Juliane Frühwirt zählte einst zu den Athleten, die die Olympiasiegerin aus Steinbach-Hallenberg in ihr Nachwuchscamp eingeladen hatte.

Zuvor hatte Rennrodler Paul-Lukas Heider aus Ilmenau mit Silber in der Einsitzer-Konkurrenz hinter dem Letten Kristers Aparjods für das erste deutsche Edelmetall bei den zehntägigen Wettkämpfen gesorgt. Bronze sicherten sich Katrin Hirtl-Stangassinger (Königssee) in der alpinen Kombination und Shorttrackerin Anna Seidel (Dresden) über 1000 m. Im Langlauf Cross, einer neuen Disziplin bei den Jugendspielen, war für Chris Ole Sauerbrey vom SC Steinbach-Hallenberg nach guten Leistungen im Prolog und Zwischenlauf erst im Halbfinallauf Endstation. Ähnlich dem etablierten Langlauf-Sprint gehen nach einem Prolog die Athleten gruppenweise auf die Strecke und laufen die Sieger aus. Das Besondere beim Cross ist jedoch, dass die Strecke mit Wellen, Sprüngen, Slalomteilstücken und Steilkurven bestückt ist. uj/rd

Bewegender Moment: Juliane Frühwirt weinend bei der Siegerehrung.

Freies Wort vom 15.02.2016

 

 

Raus aus dem Kindergarten

 

Sie gehen in eine Klasse, bilden eine Trainingsgruppe, haben ein gemeinsames Vorbild und ein großes Ziel: Die jungen Skilangläuferinnen Antonia Fräbel, Katherine Sauerbrey und Melanie Schäfer wollen zu den Olympischen Spielen.

Von Thomas Sprafke

Oberhof – Nicht Marit Björgen ist ihre Nummer 1, auch nicht Therese Johaug. Nein, Petter Northug steht ganz oben auf der Vorbildliste bei drei jungen, hoch talentierten Skilangläuferinnen aus Thüringen. „Wenn man ein Rennen von ihm sieht, bekommt man einfach Lust auf Langlauf“, sagt Katherine Sauerbrey. „Er hat zwar nicht die beste Technik, er ist auch als Mensch nicht perfekt, aber er ist clever und bietet eine große Show“, ergänzt die 18-Jährige. Ihre Trainingskollegin Antonia Fräbel schwärmt ebenso vom großen Norweger, dem 13-maligen Weltmeister: „Man sieht ihm die Leidenschaft für den Langlauf immer an. Er macht seinen Sport trotz aller Quälerei einfach gern.“ Antonia Fräbel (WSV Asbach), Katerine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg) und Melanie Schäfer (SCM Zella-Mehlis) – diese drei Namen sollte sich der Sportfan durchaus merken. Bei den Europäischen Olympischen Jugend-Winterspielen Anfang des Jahres wagte sich das Trio erstmals mit großem Erfolg auf das internationale Parkett. Fräbel gewann in Lichtenstein dabei gleich drei Medaillen, darunter Gold im Einzel über 5 Kilometer. Sauerbrey holte zweimal Bronze. Doch das soll nur der Anfang sein. „Die drei Mädels gehören in ihrer Altersklasse zu den zehn Besten der Welt, und sie haben noch viel Potenzial nach oben. Bislang war alles Kindergarten, jetzt geht es erst richtig los“, sagt Trainer Erik Schneider, zugleich verantwortlicher Stützpunkttrainer im Langlauf in Oberhof und somit auch Chef von Axel Teichmann und Jens Filbrich, beide einst Weltklasse-Langläufer und jetzt Trainernovizen. Schneider hat das talentierte Trio schon seit Jahren unter seinen Fittichen. Nun soll mit dem Schritt ins Juniorenalter die nächste Stufe auf dem Weg in die nationale und internationale Spitze genommen werden. „Die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft in Rumänien ist das klare Ziel für alle drei in diesem Winter“, sagt der Coach. Im zweitklassigen Continetal- und Alpencup sollen sich die Athletinnen das nötige Rüstzeug holen. Entscheidender Gradmesser für die Nominierung werden die deutschen Meisterschaften Ende Januar in Oberhof sein. Dort wird die komplette deutsche Spitze der Frauen, Männer und des Juniorenbereiches starten.

Auf diesen Kräftevergleich im heimischen Revier freuen sich Antonia Fräbel, Kathrine Sauerbrey und Melanie Schäfer schon jetzt. „Wir sind noch nie gegen die Großen gelaufen, und deshalb wird es eine besondere Herausforderung. Auch, um zu wissen, wo wir stehen“, sagt Ausnahmetalent Antonia Fräbel. Die junge Dame vom WSV Asbach, die in Oberhof lebt, gilt als Frontfrau des Trios. „Sie ist die Antreibende, sie geht voran, sie ist immer motiviert“, lobt Katherine Sauerbrey ihre Freundin und Konkurrentin. Melanie Schäfer wiederum streicht Fräbels Gesamtpaket heraus: „Kondition, Kraft, Schnelligkeit.“ „Wir sind schon mehr Freundinnen und verbringen viel Freizeit miteinander“, beschreibt Melanie Schäfer das Verhältnis der drei Trainingskolleginnen und Schulkameradinnen. Einzig im Wettkampf duelliert sich das Trio, „ansonsten ist die Zusammenarbeit sehr befruchtend. Feindbilder oder ein Zickenkrieg wären doch nur Energieverschwendung“, bringt es Erik Schneider auf den Punkt. Nur zusammen komme man vorwärts, so der Trainer weiter.

Für gemeinsame Kinobesuche in Suhl oder Einkaufstouren nach Erfurt bleibt momentan allerdings wenig Zeit. Die Saison steht vor der Tür, zudem warten im Frühjahr die Abiturprüfungen. Auch auf der Schulbank gilt Antonia Fräbel als das Maß der Dinge. „Sie ist überall sehr ehrgeizig, ein richtiges Biest, gerade, wenn es mal nicht so läuft“, urteilt Trainer Schneider. Der Feststellung, dass es für junge Frauen schönere Hobbys als den knallharten Langlaufsport gibt, entgegnet Antonia Fräbel vehement: „Ich mache Langlauf seit vielen Jahren, und das prägt. Ich kann mir einfach nichts anderes vorstellen. Es macht meistens Spaß, und wenn Erfolge dazu kommen, noch viel mehr.“ Erfolgshungrig ist das Trio zweifellos. „Natürlich träumen wir von der Teilnahme an den Olympischen Spielen“, spricht die bisherige Seriensiegerin Antonia Fräbel für sich und ihre Trainingskolleginnen. Wer weiß: Vielleicht treffen sie ja 2022 in Peking Petter Northug.

 

Gemeinsam sind wir stark: Katherine Sauerbrey, Melanie Schäfer und Antonia Fräbel (von links) wollen nun auch im Juniorenbereich angreifen. Foto: König

Freies Wort vom 03.12.2015