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Neues Jahr, altes Glück Die Welt- und Europameisterschaften können kommen: Nach den ersten Saisonerfolgen in Übersee will der Thüringer Rennrodelnachwuchs auch im neuen Jahr ein Wörtchen mitreden. Und der Heim-Weltcup in Oberhof steht auch noch auf dem Plan. Von Theo Schwabe Park City/Calgary/Oberhof –Das war ein Start nach Maß: Geradezu sensationell starteten die Junioren-Nachwuchsrodler des Thüringer Schlitten-und Bobsportverbandes (TSBV) in die ersten drei Junioren-Weltcups (JWC) der neuen Saison 2018/2019. Schauplätze des Blitzstartes waren das amerikanische Park City und das kanadische Calgary. Bei dem ersten JWC-Kräftemessen in Park City hatten die Thüringer wesentlichen Anteil am Gesamtergebnis von insgesamt acht Siegen. Mehr war zum JWC-Auftakt kaum möglich. In den Einsitzer-Rennen der Männer triumphierte seinerzeit der Neuhäuser Moritz Bollmann (RRV Sonneberg/Schalkau) an beiden JWC Rennwettkämpfen fast nach Belieben und setzte sich in der JWC-Wertung klar vor dem Österreicher Bastian Ernst Schulte mit 200 Zählern an die Spitze. Mit den Siegen demonstrierte Bollmann, dass sein Vizetitel bei den Europameisterschaften in Oberhof keine Eintagsfliege war und er sich mittlerweile einen festen Platz in der europäischen Spitze der Juniorenklasse erobert hat. Und überhaupt war es für Bollmann eine große Anerkennung, erstmals in Übersee starten zu dürfen. In Park City hat Bollmann die Konkurrenz wachgerüttelt, insbesondere den Österreicher Bastian Ernst Schulte. Der Nachbar kontert Schulte schlug nämlich beim dritten JWC auf der Olympiabahn von Calgary voll zu und sicherte sich auch beim dritten JWC-Wettkampf erneut den zweiten Platz, um sich mit einem Vorsprung von 13 Zählern bei 255 Punkten vor Bollmann an die Spitze zu setzen. Bollmann hatte auf der Olympiabahn von 1988 nicht den besten Tag erwischt und landete abgeschlagen auf Platz acht. Mit den mit 42 Zählern erkämpften Punkten fiel Bollmann nach drei JWC-Rennen vorerst auf den zweiten Platz zurück. Das trübte den Erfolg der Thüringer nicht, sprang doch der amtierende Junioren-Vizeweltmeister David Nößler (RSV Schmalkalden) aus Fambach in die Bresche und feierte nach Platz drei und fünf in Park City seinen ersten JWC-Erfolg. Gleichzeitig rückte Nößler mit diesem Erfolg in der JWC-Wertung auf Platz drei. Ihren dritten Sieg in Folge feierten die Junioren-WM Doppel-Vizeweltmeister Hannes Orlamünder/Paul Gubitz vom RRC Zella-Mehlis. Waren ihnen bei den ersten zwei JWC-Rennen in Park City die Russen Shander/Mikow auf den Fersen, mussten sie sich in Calgary mit dem zweiten starken russischen Doppel Buchnev/Kilseev auseinandersetzen, das sie jedoch fest im Griff hatten. Nach derzeit drei gefahrenen Junioren-Weltcup-Rennen führen Orlamünder/Gubitz mit300 Zählern klar die Rangliste bei den Doppelsitzern an. Damit sind die Zella-Mehliser klare Favoriten für die 40. FIL-Junioren-Europameisterschaften am 18./19. Januar (die im Rahmen des 4. Junioren-Weltcups in St. Moritz-Celerina ausgetragen werden) als auch bei den 34. FIL-Junioren Weltmeisterschaften am 1. und 2. Februar in Innsbruck. Das JWC-Finale findet in dieser Saison am 15./16. Februar in Oberhof statt. Dann möchte auch die einzige JWC-Starterin des TSBV, Merle Fräbel vom Rodelteam Suhl, ein gewaltiges Wort bei der Pokalvergabe mitreden. Derzeit liegt die Rennrodlerin, die ihre erste JWC-Saison bestreitet, auf dem sechsten Rang. Ihre besten Leistungen mit jeweils fünften Rängen gegen die Weltelite rief die 15-Jährige in Park City ab. In Calgary landete sie als Achte trotzdem noch unter den TopTen und komplettierte als drittbeste Deutsche hinter Anna Berreiter (Berchtesgaden) und Jessica Degenhardt (Altenberg) das gute deutsche Ergebnis. Wenn auch das Zella-Mehliser Doppel mit Blick auf die Junioren-EM und -WM sowie auf den Junioren-Weltcup das Maß aller Dinge sind, hofft der TSBV auf ebenso starke Leistungen von David Nößler, Moritz Bollmann und nicht zuletzt auf Merle Fräbel.
Spitzenreiter: Hannes Orlamünder und Paul Gubitz vom RRC Zella-Mehlis liegen nach drei Siegen in der Weltcup-Rangliste souverän in Führung. Damit sind die Zella-Mehliser Doppelsitzer klare Favoriten für die Junioren-EM und -WM.
Hoffnungsträgerin: Merle Fräbel ist die einzige Thüringer Starterin beim Junioren-Weltcup. Für die Rennrodlerin vom Rodelteam Suhl ist es die erste Weltcup-Saison. Fotos:Theo Schwabe
Freies Wort vom 16.01.2019
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