1:1 im Rennrodel-Länderkampf

Eine Woche lang wetteiferten 193 hoffnungsvolle Nachwuchsathleten aus 20 Ländern in Oberhof um Weltcup-Punkte. Besonders erfolgreich in Szene setzen sich dabei die Vertreter aus Deutschland, Italien und Österreich.

Oberhof – Nicht nur die 17- bis 19-jährigen Rennrodler aus Europa, Asien und Übersee hatten ein enormes Wettkampfprogramm zu bewältigen, sondern auch der Thüringer Schlitten- und Bobsportverband als Ausrichter von gleich zwei Weltcup-Rennen. „Um das organisatorisch zu stemmen“, so TSBV-Sportdirektor Uwe Theisinger, „sind auch wir bis an unsere Leistungsgrenze gegangen. Bereits beim ersten Wettbewerb zeichnete sich ein spannender Zweikampf zwischen den Piloten des Deutschen Schlitten- und Bobsportverbandes und den italienischen Fahrern ab.

Die Phalanx des Länderkampfes Italien kontra Deutschland konnten nur die Österreicher und Russen stören. Mussten sich die amtierenden Doppelsitzer-Weltmeister Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (RRC Zella-Mehlis) bereits beim ersten Weltcup den Italienern Ivan Nagel/Fabian Malleier geschlagen geben, konnten sich die Schützlinge von Karsten Albert auch bei der zweiten Auflage nicht durchsetzen. Die Südtiroler, die auch im Einsitzerwettbewerb an den Start gingen und durch Fabian Malleier sogar Bronze erkämpften, könnten mit ihren Doppelstarts eine Trendwende einleiten. „Wir müssen das genau beobachten“, betonte Junioren-Trainer Steffen Wöller. „Die russischen Doppelsitzer lagen uns zwar auch dicht auf den Fersen, wir konnten sie aber noch in Schach halten.“

Die Einsitzerkonkurrenz hatten die Thüringer indes fest im Griff. Auch beim zweiten Rennen dominierte Max Langenhan (BRC Friedrichroda) und verwies Moritz Elias Bollmann (RRV Sonneberg-Schalkau) erneut auf Platz zwei. Doch diesmal feierten die Thüringer keinen fünffachen Erfolg, da sich Fabian Malleier auf Platz drei fuhr und Paul Lukas Heider (RC Ilmenau) auf Platz vier verdrängte. Auch der Zella-Mehliser Thomas Jaensch bekam die Stärke der Italiener zu spüren und musste Ivan Nagler den Vortritt lassen. Unzufrieden war diesmal David Nößler (RC Schmalkalden), der den zweiten Lauf total verhaute und nur auf dem achten Platz landete. Trotzdem war Coach Wöller zufrieden. „Wir sind auf dem richtigen Weg, um auch bei den nächsten Weltcups in vorderer Front zu fahren. Der Länderkampf Deutschland – Italien endete nach den ersten zwei Rennen vorerst Remis. Bei den jungen Frauen ließ sich Jessica Tiebel auch beim zweiten Weltcup nicht beeindrucken und siegte erneut vor der Österreicherin Hannah Prock. Damit hat die Altenbergerin beweisen, dass sie durchaus schon bei den Frauen mitfahren kann. Dafür sprechen ihre Erfolge beim Nationen-Cup in Innsbruck (2. Platz) und Altenberg (1.).

Einzige Thüringer Starterin war Antonia Weisemann (RC Schmalkalden), die mit Platz sieben drittbeste Deutsche wurde. Im Klassement der A-Jugend (15/ 16 Jahre) sicherte sich Florian Müller (Oberwiesenthal) vor Juri Gatt (Österreich) seinen zweiten Weltcup-Erfolg. Mit einer Steigerung und Platz zwei wartete die Suhlerin Merle Fräbel auf, die sich beim Auftakt noch mit Position vier zufriedengeben musste. Die Siege holte sich die Italienerin Verena Hofer. „Diesmal machte Fräbel fast alles richtig, glänzte vor allem im ersten Lauf.“ Nachdem es für Thüringens Doppel Moritz Jäger/Valentin Steudte (RRC Zella-Mehlis/RT Suhl) zum Auftakt nur zum undankbaren vierten Platz reichte, durften sie sich im zweiten Anlauf über Bronze freuen. Scw

Freies Wort vom 11.12.2017