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Heimspieltour auf nordisch Pauline Heßler,frisch gebackene Junioren-Team-Weltmeisterin, nutzt ihr Heimspiel beim WSV 08 Lauscha und gewinnt bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft Gold. Aus Thüringer Sicht machen dann vor allem die Kombinierer Hoffnung. Lauscha –„Endlich mal wieder über den großen Bakken im Henriettenthal“, wird sich die 16-jährige Pauline Heßler gesagt haben, als sie sich Samstagmorgen das erste Mal seit langer Zeit wieder an den Marktiegelschanzen in ihrer Heimatstadt Lauscha zeigte. Die deutschen Titelkämpfe schienen für sie dabei keineswegs zu einem Spaziergang zu werden. „Ich hatte fest damit gerechnet, dass Svenja heute gewinnt, da sie auch vergangene Woche schon in Hinterzarten sehr tolle Leistungen gebracht hatte“, mutmaßte der ehemalige Schützlinge von Stützpunkttrainer Jens Greiner-Hiero nach dem 100-Meter-Satz von Svenja Würth (SV Baiersbronn) und eigenen 94,5 Metern. Doch die Lauschaerin blieb für ihr Alter erstaunlich cool, flog anschließend einen halben Meter weiter, während Würth bei 90,5 Metern landete und damit die Titelsammlung Heßlers unfreiwillig erweiterte. Public Viewing im Auslauf „Ich habe definitiv nicht mit diesem Titel gerechnet. Umso mehr freut es mich, dass ich so viel Glück hatte, mir den Titel auf der Heimschanze zu holen –vor so einem tollen Publikum“, sprudelte es nach dem Samstagsspringen aus der Lauscherin nur so heraus. Verziehen ist da aus Sicht der rührigen Eltern sicher der Griff zum Sektfläschchen. „Ja, wir haben an der Schanze angestoßen, da wir uns dort auch beim Public Viewing das Teamspringen in Falun angeschaut haben“, erklärt Heßler, die übers ganze Gesicht strahlt. „Ich freue mich einfach riesig, wieder einmal daheim zu sein. Ein tolles Gefühl, die ganzen Ergebnisse dieser Saison mit meinem Verein teilen zu können.“ Freude herrschte sicherlich auch bei einigen Nordischen Kombinierten, allen voran sicherlich Willi Hengelhaupt (SC Motor Zella-Mehlis). Er musste sich am Samstag als Zweiter des Sprunglaufs dann nur um lumpige 4,1 Sekunden dem Oberstdorfer Vinzenz Geiger geschlagen gaben, doch Deutscher Vizemeister der Jugend17wird man sicher auch nicht alle Tage, zumal Hengelhaupt am Sonntag im Sprint dieses Kunststück erneut fertigbrachte, sozusagen doppelter deutscher Vizemeister wurde. Indes den Sprung aufs Podest verpassten am Samstag um sieben Sekunden der Biberauer Max Holland (4.) ebenso knapp wie am Vormittag Spezialspringer Janne Gebstedt (WSC 07 Ruhla). Dem Sohn von Papa und Skisprung-Ass Ralph fehlten im Jugend 16-Klassement 1,5 Pünktchen zu Bronze. Ebenso auf Rang vier, jedoch mit etwas größerem Rückstand, landete am Sonntag im Mannschaftsspringen das Team I des Thüringer Skiverbandes (TSV) mit Franz Fischer (Biberau), Simon Holland-Nell und Benedikt Menz (beide Steinbach-Hallenberg) sowie Sebastian Köhler (Ruhla). Gleiches galt für Kombinierer Nils Albrecht (WSV Schmiedefeld) im Sprint. So fair wie möglich Anstrengend Tage, ja Wochen liegen nun hinter den Organisatoren der Titelkämpfe in Lauscha. „Seit drei Wochen waren wir täglich an der Schanze im Einsatz“, berichtet Greiner-Hiero. Da sei kein Hubschrauber mit einer Schneeladung gekommen. Nein, per Hand, mit Körben, wurde der Schnee auf den Absprunghang gebracht und immer wieder mit Alpinski verdichtet. „Immer dieselben Gesichter“, lobt Greiner-Hierodie scheinbar Unsichtbaren, wohl aber Unersetzbaren im Hintergrund. Ähnlich stressig verliefen die letzten 20 Tage auf dem Lauschaer Tierberg. Streckenchef Swen Otto lief mehrmals täglich die 2,5-Kilometer-Runde ab. „Immer wieder war der Schnee da, wo die Sonne draufscheint, zusammengesackt“, erklärt er. Beinahe täglich habe man mit Schnee aufgefüllt und gewalzt, um am Samstagmittag, Sekunden vor dem Startschuss des Kombinationslanglaufs, Einheimische von der abgesperrten Strecke zu scheuchen. Am Ende war sich Otto dennoch sicher: „Wir haben faire Verhältnisse geschaffen. Die Strecke ist gut.“ So fair wie möglich sollte dieser Langlauf ausgetragen werden. Darum trafen sich an jedem Vorabend der Wettkämpfe sämtliche Trainer, um gemeinsam, mit einheitlichem Wachs, die Bretter ihrer Schützlinge zu präparieren. Bis 30 Minuten vor dem Start wurden diese unter Verschluss gehalten. Dann konnte jeder Aktive nach einem kurzen Skitest unter zwei Paaren auswählen. Fairer geht’s wohl nicht ... fri
Meisterlich: Pauline Heßler (Lauscha).
85 Aktive suchten in Lauscha (hier die große Marktiegelschanze) die neuen deutschen Jugendmeister im Skispringen und in der Nordischen Kombination.
Doppelter Vizemeister: Willi Hengelhaupt (SC Motor Zella-Mehlis) kurz vor dem Langlauf-Start. Fotos: camera900.de Freies Wort vom 02.03.2015
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